Gesundheit

Mehr Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Diagnosen

Mehr Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Diagnosen

Mehr Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Diagnosen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: chuttersnap/Unsplash

Innerhalb von fünf Jahren ist die Zahl diagnostizierter unter 18 Jahren um 27 Prozent angestiegen. Kein Grund zur Sorge, sagt ein Psychiaterin.

In Dänemark werden zunehmend mehr Mädchen und Jungen im Alter von unter 18 Jahren mit psychiatrischen Erkrankungen diagnostiziert. Im Laufe der Jahre 2013 bis 2018 ist die Zahl von 35.900 auf 45.500 gestiegen, berichtet die Tageszeitung „Politiken“. Das entspricht einem Anstieg um 27 Prozent.

Die größte Gruppe der Diagnosen machen Kinder mit ADHS (in Dänemark ADHD, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) aus. Es folgen Autismus, Angst und Belastungsreaktionen.

Thorstein Theilgaard, Generalsekretär des Angehörigenverbandes Bedre Psykiatri, ist der Meinung, dass es an Wissen über die Ursachen des Anstieges der Diagnosen fehlt. Er fordert deshalb, dass eine Kommission eingerichtet wird, die sich auf die Suche macht.

Doch dass es heute mehr Diagnosen gibt als früher bedeute nicht automatisch, dass auch mehr Kinder und Jugendliche als früher krank sind. Das meint Anne Marie Råberg Christensen, Psychiaterin und Vorsitzende der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Gesellschaft. Sie sieht in dem Anstieg einen Ausdruck dessen, dass heute schlicht mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Krankheiten wahrgenommen werden.

„Die Wartezeiten wurden abgeschafft und das Netz ist feinmaschiger geworden“, sagt sie zu „Politiken“. Die erkrankten Jugendlichen und Kinder habe es immer gegeben und in vielen anderen Ländern habe man ähnliche Frequenzen wie in Dänemark – doch nur in wohlhabenden Ländern wie Dänemark würden die Kinder auch behandelt, sagt Christensen.

 

 

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