Umwelt

Zoll kassiert vermehrt bleihaltiges Angelgerät ein

Zoll kassiert vermehrt bleihaltiges Angelgerät ein

Zoll kassiert vermehrt bleihaltiges Angelgerät ein

Kopenhagen
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Die Corona-Epidemie hat in Dänemark mehr Angler ans Wasser gebracht. Gefischt darf im Königreich aber weiterhin nur bleifrei. Foto: Eva Rosenqvist/Biofoto/Ritzau Scanpix

Die Corona-Epidemie hat offenbar mehr Angler an die dänischen Gewässer gebracht. Mehr Angler kauften mehr Ausrüstung im Internet, doch nicht immer entsprach der Inhalt der Pakete den dänischen Richtlinien.

Im Zeitraum Januar bis August 2020 haben 146.000 Angler eine Sportfischerlizenz (fisketegn) gekauft, die in Dänemark obligatorisch ist. Das sind laut Fischereibehörde rund 30.000 mehr als im ganzen Jahr 2019, und der Anstieg führte zu mehr Arbeit unter anderem beim Zoll.

Die Fischereibehörde führt den Anstieg beim Verkauf der Lizenzen auf die Corona-Epidemie zurück – mehr Personen entdeckten das Angeln als Zeitvertreib. Doch das Plus an Anglern führte offenbar dazu, dass mehr Angelgerät über Onlineshops außerhalb der EU erworben wurde. Und so kam vermehrt bleihaltiges Gerät ins Land, beispielsweise bleihaltige Kunstköder. Die sind aber in Dänemark verboten. Blei darf im Königreich für Hobbys nicht verwendet werden und das seit 2009. Denn das weiche Metall ist giftig und kann dem Körper schaden.

Zoll scannt Pakete

So scannt der Zoll in den dänischen Postzentren unter anderem auch die Pakete, die Sportfischer im Nicht-EU-Ausland über das Internet bestellt haben. Findet der Zoll beim Scannen Blei, wird der Inhalt des Paketes zur weiteren Untersuchung an das Chemische Untersuchungszentrum des Umweltministeriums geschickt. Dort wird die Zusammensetzung laut Untersuchungszentrum mit einer Röntgenfluoreszenzanalyse genauer untersucht.

Wie Kim Holm Boesen, Leiter des Zentrums, dem „Nordschleswiger“ auf Anfrage mitteilte, wird der Käufer vom Zoll informiert, dass sein Paket genauer geprüft wird. Bleihaltiges Gerät wird entsorgt. „Gibt es bleifreie Produkte im Paket, werden diese dem Käufer zugeschickt“, so Boesen.

Die Umweltbehörde hat im laufenden Jahr bislang 675 Angelprodukte eingezogen. Im vergangenen Jahr waren es 360. Boesen appelliert an die Sportangler: „Die Sportfischerei ist ein tolles Hobby, bei dem es möglich ist, frische Luft zu genießen, sich zu bewegen und vielleicht das Abendessen zu fangen. Deshalb ist es wichtig, die Natur zu schonen und kein Blei in ihr zu verteilen."

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