Covid-19
Neues Schuljahr beginnt mit alten Corona-Regeln
Neues Schuljahr beginnt mit alten Corona-Regeln
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Erst nach Schulbeginn wird die Gesundheitsbehörde neue Corona-Richtlinien für Schulen herausgeben. Experten und Parteien üben Kritik.
Nach sechs Wochen Sommerferien werden Schülerinnen und Schüler im ganzen Land in der kommenden Woche in die Klassenzimmer zurückkehren.
Dann warten die gleichen Corona-Richtlinien auf sie, an die sie sich auch schon vor den Ferien halten mussten.
Neue Vorschriften werden gerade erarbeitet
Die Gesundheitsbehörde ist nämlich gerade erst dabei, neue Vorschriften auszuarbeiten, die allerdings erst nach Schulbeginn veröffentlicht werden.
„Da wir jetzt auf einem guten Weg sind, Kinder und Jugendliche zu impfen, sind wir dabei, die Richtlinien zu aktualisieren“, sagt Andreas Rudkjøbing, Arzt bei der Gesundheitsbehörde, zur Zeitung „Berlingske“.
Daher müssen die Schulen jetzt das Schuljahr nach den Richtlinien planen, die seit dem 5. Februar gelten.
Ganz neue Strategie benötigt
Es sei an der Zeit, neue Richtlinien für Schulen und sogar eine ganz neue Strategie für den Umgang mit Corona-Infektionen in der Gesellschaft zu erarbeiten, meint Viggo Andreasen, Professor für mathematische Epidemiologie an der Universität Roskilde.
„Für diesen Herbst brauchen wir eine ganz andere Strategie für Corona. Eine, die darauf ausgerichtet ist, dass sich die Ungeimpften anstecken werden – zum Beispiel Kinder. Wir sind nicht mehr in einer Situation, wo wir das Herunterfahren der Gesellschaft noch gut begründen können, auch nicht die Schließung von Schulen, wenn es nur wenige Infektionsfälle gibt“, so der Professor.
Kritik aus dem Folketing
Mehrere Parteien im Folketing kritisieren, dass die Richtlinien für Schulen noch nicht aktualisiert wurden.
„Die Schulen sind in vollem Gange und planen das neue Schuljahr. Es wäre also angemessen gewesen, wenn sie einige Richtlinien hätten, die die Situation berücksichtigen, in der wir uns jetzt befinden“, sagt der Sprecher für Gesundheitspolitik der Konservativen, Per Larsen.
Auch ein Modell, bei dem geimpfte und ungeimpfte Schülerinnen und Schüler voneinander getrennt werden, hält er für möglich.
Aus Sicht der Sozialistischen Volkspartei (SF) ist dies allerdings keine Option.
„Ich finde nicht, dass man Kinder in geimpfte und ungeimpfte einteilen sollte. Es ist wichtig, am Kollektiv festzuhalten und sich bewusst zu machen, dass Ansteckungen passieren können. Es kann sein, dass die Übertragung durch Impfstoffe reduziert wird, aber das bedeutet nicht, dass man kein Infektionsträger sein kann“, so die Gesundheitssprecherin von SF, Kirsten Normann Andersen.
Schulschließungen vermeiden
Sie erwartet, dass schnell über Modelle diskutiert wird, mit denen Schulschließungen vermieden werden können.
Nach den aktuellen Richtlinien vom Februar muss bei einer Ansteckung in einer Klasse beurteilt werden, ob der infizierte Schüler während der Infektionszeit in der Schule war.
Ist dies der Fall, gilt die gesamte Klasse als enge Kontaktperson und muss daher nach Hause geschickt werden. Gleiches gilt für Lehrkräfte, die den Schüler während der Ansteckungszeit unterrichtet haben.