Umwelt & Natur

Streit um Bäche: Naturschützer drohen mit Klärung auf EU-Ebene

Streit um Bäche: Naturschützer drohen mit Klärung auf EU-Ebene

Streit um Bäche: Naturschützer drohen mit Klärung auf EU-Ebene

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Symbolfoto Foto: Morten Rasmussen/Ritzau Scanpix

Nach dem Willen der Regierung soll in Dänemark der Schutz von kleinen Wasserläufen in einer Länge von 1.000 Kilometern zum Nutzen der Landwirte aufgehoben werden. Dagegen wehren sich der dänische Naturschutzverein Danmarks Naturfredningsforening und der dänische Sportfischerverband und sprechen eine Drohung aus.

Der Plan der Regierung verstoße gegen eine EU-Regel, so die Stellungnahme der beiden Interessenorganisationen zum geplanten Regierungsvorhaben. 2015 hatte die Regierung ein Landwirtschaftspaket geschnürt, in dem die genannte Gesetzesänderung steht. Nach Ansicht der Naturschützer und Sportfischer sind die Wasserläufe wichtige Brutplätze für Fische. Ohne Schutz verkämen die Bäche zu Abwasserkanälen und würden schlimmstenfalls verrohrt.

Laut Maria Reumert Gjerding, Präsidentin des Naturschutzvereins, widerspricht der Plan der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union. „Wir sind bereit, auf EU-Ebene gegen den Plan vorzugehen, sollte die Regierung an ihm festhalten“, so die Präsidentin. Sie weist auf die Aussage des dänischen Sportfischerverbandes hin, dass seit Jahrzehnten der Schutz der Wasserläufe beschnitten werde. Viele freiwillige Helfer seien frustriert, dass 1.000 Kilometer Wasserläufe verschwinden sollen, so Verner Hansen, Vorsitzender des Sportfischerverbandes. Peter Gammeltoft, der jahrelang für die EU gearbeitet hat, räumt einer Klärung der Frage auf EU-Ebene im Sinne der Naturschützer Chancen ein. In der Wasserrahmenrichtlinie sei nicht jeder kleine Wasserlauf aufgelistet, es werde aber betont, alle Wasserläufe sollten in einem guten Zustand sein, so Gammeltoft.

2015 nannte die damalige Umweltministerin Eva Kjer Hansen die kleinen Bäche, die auf Wunsch der Landwirte und der Regierung ihren Schutz verlieren sollen, „verhasste Wasserläufe“. Die Opposition sieht die lokale Umwelt als Verlierer und befragt den zuständigen Minister Jakob Ellemann-Jensen am Mittwoch in dieser Sache.

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