Energieversorgung

Staatsministerin Mette Frederiksen warnt vor ernster Lage bei Strom und Gas

Staatsministerin Mette Frederiksen warnt vor ernster Lage bei Strom und Gas

Staatsministerin warnt vor ernster Lage bei Strom und Gas

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Staatsministerin Mette Frederiksen und Klimaminister Dan Jørgensen werden bei der Pressekonferenz anwesend sein. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die Regierung wird am Donnerstag in einer Pressekonferenz über die Versorgungssicherheit in Dänemark sprechen. Durch den Gasstop der russischen Pipeline Nord Stream 1 könnte es im Winter zu Engpässen kommen. Bei der Konferenz will die Energiebehörde Vorschläge unterbreiten, wie Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen Energie sparen können.

Die Lage ist ernst, aber sie könnte im Winter noch ernster werden. Das sagt Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) vor einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag zur Versorgungssicherheit in Dänemark.

„Wir sind alle besorgt. Das gilt für alle Haushalte in Dänemark und Europa, und das gilt auch für uns als Behörde und Regierung. Die Lage ist ernst, und sie könnte sich noch verschlechtern. Wenn wir sehen, dass kein russisches Gas nach Europa gelangt, könnte es zu einer weiteren Preisspirale kommen, aber auch zu einer Verknappung“, sagt Mette Frederiksen.

Energiebehörde will Spartipps geben

Auf der Pressekonferenz wird die Regierung auf den Ernst der Lage hinweisen und Informationen über die Position Dänemarks im Falle einer Versorgungskrise geben.

Die Energiebehörde will auf der Pressekonferenz Vorschläge unterbreiten, wie Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihren Energieverbrauch senken können.

Die Situation auf dem europäischen Strommarkt wird durch sehr hohe Strompreise aufgrund des Krieges in der Ukraine, das sehr heiße und trockene Wetter und technische Herausforderungen in ausländischen Kraftwerken erschwert.

Gasvorräte Dänemarks zu 94 Prozent gefüllt

Nach Angaben der dänischen Energiebehörde erhält Dänemark je nach Zeitraum zwischen 10 und 15 Prozent russisches Gas. Derzeit sind die Gasvorräte zu 94 Prozent gefüllt, sodass Dänemark gut für den Winter gerüstet ist.

Wenn jedoch die russischen Gashähne weiterhin geschlossen bleiben, könnte dies für einige Unternehmen schwerwiegende Folgen haben, denn sie könnten angewiesen werden, das Gas abzustellen.

Aufgrund der höheren Preise kann eine typische Familie in einem Haus laut Danske Bank damit rechnen, während der Heizsaison 27.000 Kronen mehr auszugeben, wenn sie mit Erdgas heizt. Nykredit rechnet mit 33.000 Kronen in einem Jahr, wenn die Preise so bleiben, wie sie im Moment sind.

Das beunruhigt die Staatsministerin. „Im Allgemeinen haben wir alle ein großes Interesse daran, unseren Verbrauch zu senken. Es spart Geld für die einzelne Familie und kann sich auf die Versorgungssicherheit auswirken“, sagt sie.

412.000 Haushalte verfügen über einen Erdgaskessel, der für Heizungswärme und Warmwasser sorgt.

Energiepreise steigen weiter

Die Gaspreise auf dem europäischen Markt sind am Montag um rund 25 Prozent gestiegen, nachdem Russland am Sonnabend die Lieferungen über die Gaspipeline Nord Stream 1 nach Europa auf unbestimmte Zeit eingestellt hat.

„Wir prüfen die Möglichkeit, mehr Gas und andere Energiequellen bereitzustellen. Aber wir stehen auch der Diskussion in Europa positiv gegenüber, ob wir in den Markt eingreifen sollten, weil er nicht so funktioniert, wie er sollte“, sagt Mette Frederiksen.

Vonseiten der Regierung werden der Klimaminister Dan Jørgensen (Soz.), Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.) und Steuerminister Jeppe Bruus (Soz.) an der Pressekonferenz teilnehmen.

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