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CO2-Abgabe kann 20.000 Jobs kosten

CO2-Abgabe kann 20.000 Jobs kosten

CO2-Abgabe kann 20.000 Jobs kosten

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Ein Flugzeug am Himmel
Foto: Karin Riggelsen

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Die Umweltweisen schlagen eine breite CO2-Abgabe vor, die bis zu 15.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und 4.000 im Lebensmittelbereich kosten kann.

Eine Abgabe über 1.200 Kronen pro Tonne freigesetzter Klimagase wäre nach Ansicht der umweltökonomischen Weisen (miljøøkonomiske vismænd) der günstigste Weg, das Ziel Dänemarks zu erreichen, bis 2030 den Ausstoß von Klimagasen um 70 Prozent zu reduzieren.

Die gesamtgesellschaftlichen Kosten werden dabei auf knapp 4 Milliarden Kronen jährlich geschätzt, was einem Verlust von etwa 0,15 Prozent des Bruttonationalprodukts im Jahre 2030 entspricht. Dies sei jedoch wesentlich günstiger als beispielsweise die bisherigen Empfehlungen des Klimarates.

Gleiche Abgabe für alle am günstigsten

„Eine für alle gleiche Abgabe auf Treibhausgase ist für die Gesellschaft ganz klar am günstigsten. Dies ermuntert Verbraucher und Firmen dazu, die günstigsten Reduktionen zuerst zu realisieren“, sagt der umweltökonomische Weise Lars Gårn Hansen.

Und je mehr Zeit vergeht, bis eine Treibhausabgabe für alle kommt, die sich anpassen müssen, umso teurer wird es.

Fortsetzung der bisherigen Subventionspolitik wäre teuer

Sollten die Politiker ihre bisherige Politik fortsetzen, bei der fossile Brennstoffe mit sehr unterschiedlichen Subventionen für alternative Energien kombiniert werden, werden die gesamtgesellschaftlichen Kosten statt 4 Milliarden dann 18 Milliarden Kronen jährlich ausmachen.

Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie besonders betroffen

Eine generelle Abgabe würde hingegen insbesondere die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie treffen.

13.000 bis 15.000 Arbeitsplätze könnten in der Landwirtschaft verloren gehen, weitere 4.000 in der Lebensmittelindustrie. Dies wäre den umweltökonomischen Weisen zufolge die Konsequenz einer für alle gleichen CO2-Abgabe.

Gleichzeitig meinen die Experten jedoch, dass es eine vergleichbare Anzahl an Arbeitsplätzen in anderen Bereichen geben wird, unter anderem im Servicebereich und anderen Branchen, die das Klima weniger stark belasten.

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