Streitigkeiten

Jens Rohde verlässt Radikale Venstre

Jens Rohde verlässt Radikale Venstre

Jens Rohde verlässt Radikale Venstre

wt/ritzau
Kopenhagen
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Jens Rohde kann jetzt auch „Ex-Mitglied von Radikale Venstre“ auf seine Visitenkarte schreiben. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Der Politiker kritisiert seine nun ehemalige Partei für ihre Positionen zu den Bereichen Klima, Ausländer und MeToo.

Das prominente Folketingsmitglied Jens Rohde verlässt die sozialliberale Partei Radikale Venstre. Das schreibt er auf Facebook. 

Die Partei orientiere sich nicht mehr ausreichend zur politischen Mitte hin, schreibt Rohde als Begründung für seinen Schritt. Die Partei habe sich vor der Wahl 2019 ein schärferes Profil zugelegt, doch nun hänge man im Wahlkampfmodus fest.

„In meinen Augen ist in der Zeit mit der Partei etwas passiert. Es ist so, als ob man sich immer noch in einem aktivistischen Wahlkampf befände. Das macht die Aufgabe, sich in der Mitte zu platzieren, schwierig“, so Rohde.

Seit längerem schwelt ein Konflikt zwischen ihm und der politischen Chefin Sofie Carsten Nielsen. Rohde schleicht sich dann auch nicht gerade leise aus der Partei, sondern knallt regelrecht die Tür hinter sich zu. 

Sowohl in der Klimapolitik, bei der Ausländerpolitik als auch bei MeToo hätten die Radikalen extreme Positionen bezogen.

„Wenn es um Feminismus geht, wurden sämtliche Prinzipien des Rechtsstaates auf die Halde gefahren“, meint er.

Carsten Nielsen bedauert den Austritt. 

„Es ärgert mich, dass Jens sich bei uns nicht mehr zu Hause fühlt. Denn wir haben und hatten schon immer viel Raum für unterschiedliche Positionen. Und für große Uneinigkeiten. Meinungen und Ideen müssen sich begegnen und aufeinanderstoßen, wenn wir wirkliche Veränderungen schaffen wollen“, schreibt sie auf Facebook. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Jens Rohde eine Partei im Zorn verlässt. 2015 ist er aus der rechtsliberalen Partei Venstre ausgetreten. Rohde will „bis auf Weiteres“ als Parteiloser im Folketing weitermachen.

 

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