Außenpolitik
Neuer dänischer Botschafter in Berlin
Neuer dänischer Botschafter in Berlin
Neuer dänischer Botschafter in Berlin
Der bisherige Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Thomas Ahrenkiel, soll Arne Friis Petersen beerben. Für den ehemaligen Nachrichtendienstchef und außenpolitisch erfahrenen Beamten ist es die erste Stelle als Botschafter.
Der 52-jährige studierte Politikwissenschaftler Thomas Ahrenkiel wird neuer Botschafter des Königreichs Dänemark in Berlin. Das hat das Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Ahrenkiel soll am 1. September die Nachfolge des derzeitigen Botschafters Friis Arne Petersen antreten, der in den Ruhestand versetzt wird.
Der in einem kleinen Dorf bei Nykøbing auf Seeland geborene dreifache Familienvater gibt seinen Führungsposten im Verteidigungsministerium im August ab. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.
Als „Departementchef“, was in etwa einem Staatssekretär entspricht, ist Ahrenkiel derzeit der oberste Verwaltungsbeamte im Verteidigungsministerium und Berater der Ministerin.
Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Soz.) dankt Ahrenkiel für dessen Arbeit und wünschte ihm alles Gute. „Dänemark bekommt einen sehr kompetenten Botschafter in Berlin“, so die Ministerin.
Hohes Ansehen trotz kleiner Kratzer im Lack
Ahrenkiel ist der dänischen Öffentlichkeit vor allem im Zusammenhang mit den Kontroversen um mögliche Millionenbetrügereien in der Abteilung für Immobilienaufgaben des Verteidigungsministeriums Ende 2019 bekannt geworden. Zwei ranghohe Unterstellte Ahrenkiels wurden vom Dienst suspendiert, Ahrenkiel selbst kam mit Kritik, über die Vorgänge nicht informiert gewesen zu sein, davon.
Bereits 2016 hatte Ahrenkiel für Aufmerksamkeit gesorgt, als bekannt wurde, dass er an einem Treffen teilgenommen hat, bei dem seiner damaligen Geliebten und heutigen Ehefrau ein Bonus und eine Lohnerhöhung zugeteilt wurden. Der Vorfall blieb ohne Folgen, weil Ahrenkiel zwar seine Befangenheit nicht angemeldet, in den Vorgang aber auch nicht aktiv eingegriffen haben soll.
In einem Porträt der Online-Politikzeitschrift „Altinget“ wird Ahrenkiel dieser Vorfälle zum Trotz als „perfekter Regierungsbeamter der alten Schule“ beschrieben. Er sei fleißig, ruhig und sorgfältig, so Mitarbeiter über den Mann, der im Fall von 2019 die Verteidigungsministerin selbst über zusätzliche Versäumnisse seiner Verwaltung unterrichtet hatte, als der Fall ihm bekannt wurde.
Ahrenkiel gilt aufgrund seiner ihm attestierten Redlichkeit weiterhin als Anwärter auf einen Posten als oberster Beamter im Außen- oder Staatsministerium.
Laut Mitteilung des Ministeriums habe Ahrenkiel nun selbst den Wunsch geäußert, wieder im außenpolitischen Bereich arbeiten zu können.
„Ich freue mich sehr darauf, dänische Interessen gegenüber einem unserer wichtigsten Zusammenarbeitspartner und in einem der wichtigsten Exportmärkte zu vertreten“, so Ahrenkiel.