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Politische Mehrheit will Reichspolizei ausdünnen

Politische Mehrheit will Reichspolizei ausdünnen

Politische Mehrheit will Reichspolizei ausdünnen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Niels Christian Vilmann/Ritzau Scanpix

Stattdessen sollen die Beamten in die einzelnen Polizeikreise geschickt werden, um dichter am Bürger zu sein.

Eine Mehrheit des dänischen Parlaments will die Zahl der Beamten bei der Reichspolizei verringern, und diese stattdessen in die einzelnen Polizeikreise verteilen. Venstre, Dänische Volkspartei, Konservative, Radikale und Sozialistische Volkspartei sprechen sich dafür aus, einige der insgesamt 1.993 Stellen bei der Reichspolizei zu streichen. Das berichtet die Zeitung „Berlingske“.

„Wir sind sehr offen dafür, die Reichspolizei schlanker zu machen und die Polizeikreise zu stärken. Dort leben die Bürger und dort geschehen die Verbrechen“, so der rechtspolitische Sprecher der Radikalen Venstre, Kristian Hegaard, zu „Berlingske“.

Auch Staatsministerin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) sagte bei ihrer Rede zur Eröffnung des Parlaments im Oktober, dass sie der Meinung sei, dass die Reichspolizei zu viele Angestellte habe.

Diese verteilen sich laut früheren Medienberichten auf 655 Beamte im Polizeibereich, 412 in der Verwaltung, 493 in der Rekrutierungsabteilung und 433 im IT-Bereich.

Früherer Justizminister verteidigt sich

Auch der frühere Justizminister Søren Pape Poulsen (Venstre) meint, dass die Reichspolizei ausgedünnt werden müssen.

„Wenn wir eine Organisation haben, die so stark gewachsen ist wie die Reichspolizei, denke ich, dass wir schauen müssen, ob wir so viele Mitarbeiter dort haben müssen, während die Bürger vielleicht mehr als zuvor das Bedürfnis nach Polizeibeamten an ihrer Seite haben“, so Pape Poulsen zu Ritzau. Vor allem die knapp 500 Mitarbeiter im Rekrutierungsbereich prangert er an.

Während seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit als Justizminister, hatte Pape Poulsen hingegen nichts dafür getan, um die Reichspolizei zu verkleinern.

Er begründet dies damit, dass eine solche Änderung in der vierjährigen Polizeiabsprache geregelt sein müsse, außerdem seien zu seiner Ministerzeit die Bandenkriege höher priorisiert gewesen.

Polizeigewerkschaft meldet sich zu Wort

Am Mittag meldete sich auch der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Claus Oxford, zu dem Thema zu Wort. Auf Twitter schrieb er: „Das Problem ist bloß, dass die überwiegende Mehrheit bei der Reichspolizei keine Polizeibeamten sind. Deshalb wird dies keine schnelle Lösung sein“.

 

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