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Regierung kündigt neue Elektrifizierungsstrategie an

Regierung kündigt neue Elektrifizierungsstrategie an

Regierung kündigt neue Elektrifizierungsstrategie an

dodo
Kopenhagen
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Klimaminister Dan Jørgensen will die Elektrifizierung in allen Sektoren im Land ausbauen. Foto: Niels Christian Vilmann/Ritzau Scanpix

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Die Regierung will die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien künftig weiter vorantreiben, um die Klimaziele zu erreichen. Konkrete politische Ideen stehen aber noch aus – was zu Kritik führt.

Dänemarks ist bereits grün und soll in Zukunft noch grüner werden. Um das zu erreichen hat die dänische Regierung nun eine neue Elektrifizierungsstrategie angekündigt, die alle Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens umfassen soll.

„Die wenigsten von uns kommen heute ohne Smartphone, Backofen oder Waschmaschine aus, und in Zukunft wird unser Stromverbrauch weiter steigen, wenn mehr Menschen das Benzinauto durch ein Elektroauto ersetzen oder Wärmepumpen kaufen, um das Haus zu heizen. Gleichzeitig verändert sich unsere Stromproduktion rasant, denn der Anteil des Ökostroms hat sich in nur 10 Jahren mehr als verdoppelt. Daher legt die Regierung nun eine Elektrifizierungsstrategie vor, die eine klare Richtung vorgibt, wie wir Dänemark bestmöglich elektrifizieren können – und damit eine klimaneutrale Gesellschaft schaffen können“, so Klima-, Energie- und Versorgungsminister Dan Jørgensen (Sozialdemokraten) in einer Mitteilung.

Elektrifizierung wichtiges Element

Unter anderem sollen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Entwicklung neuer Technologien durch direkte oder indirekte Elektrifizierung der Ausstoß von Treibhausgasen langfristig um bis zu 60 Prozent reduziert werden. Die Elektrifizierung könne den größten Beitrag zu Erreichung der Klimaziele sein, so der Minister.

„Das Potenzial ist langfristig enorm. Es ist klar, dass es Zeit braucht, unsere Heizung und unser Auto durch grünere Lösungen zu ersetzen, und wir werden nicht auf einen Schlag neue Technologien entwickeln oder die Infrastruktur erweitern. Die Strategie setzt einen Gesamtrahmen für die vielen politischen Initiativen in den kommenden Jahren und gibt der Geschäftswelt einen Rahmen, an dem sie sich orientieren kann, damit mehr grüne Arbeitsplätze geschaffen werden und mehr grüner Exporte sichergestellt wird“, so Jørgensen.

Kritik von Dansk Energi

Beim Branchenverband Dansk Energi sorgen die Ankündigungen der Regierung für gemischte Gefühle.

Zum einen lobt der Verband, dass die Regierung mit einer Elektrifizierungsstrategie den Klimazielen näher kommen möchte, zum anderen wundert sich Dansk Industri darüber, wie unkonkret die Pläne sind.

„Strom ist die stärkste Waffe im Klimakampf, und der Energiesektor steckt mitten in einer riesigen Aufgabe, bei der wir dabei sind, Kohle, Öl und Gas durch Ökostrom zu ersetzen, um den zukünftigen Bedarf von Energiekunden zu decken. Daher ist es super gut, dass die Regierung die wichtige Rolle der Elektrifizierung klar anerkennt. Aber uns fehlen konkrete Ziele, und die werden wir mit der Strategie der Regierung nicht erreichen. Wir müssen Ladestationen einrichten. Wir müssen Ökostrom liefern und das Stromnetz für Wärmepumpen ausbauen, damit die Dänen den Öl- und Gaskessel verschrotten können. Und wir müssen große Mengen Strom für Power-to-X produzieren, damit die Fluggesellschaften umweltfreundliche Treibstoffe für ihre Flugzeuge, Schiffe und Lastwagen erhalten können“, so der Direktor von Dansk Industri, Lars Aagaard, der hofft, dass die Regierung, wie in ihrer Strategie angekündigt, im Herbst die ersten konkreten Pläne präsentieren wird.

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