Parteitag

Stephanie Lose ist Venstre-Vize

Stephanie Lose ist Venstre-Vize

Stephanie Lose ist Venstre-Vize

Ritzau/wt
Kopenhagen
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Stephanie Lose beim virtuellen Parteitag. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Die Nordschleswigerin wurden am Sonntagvormittag erwartungsgemäß zur zweiten Vorsitzenden gewählt.

Die Regionsratsvorsitzende der Region Süddänemark, Stephanie Lose, ist auf dem virtuellen Parteitag von Venstre ohne Gegenkandidat zur zweiten Vorsitzenden ihrer Partei gewählt worden.

Sie löst Inger Støjberg ab, die im Dezember von Parteichef Jakob Ellemann-Jensen zum Rücktritt gedrängt worden war. 

Lose sagte in ihrer Parteitagsrede, sie werde sich vor allem um die internen Fragen der Partei kümmern. Daher habe sie auch kein Interview zu ihren Plänen als zweite Vorsitzende gegeben.

„Die interne Arbeit, auf die ich mich konzentrieren werde, muss nicht von Kommentatoren und Tageszeitungen seziert werden. Daher weiß ich auch, dass meine Rede als langweilig beschrieben werden wird. Und wisst ihr was, das ist ganz in Ordnung“, so Lose.

Sie sieht sich in ihrer neuen Rolle auch als Bindeglied zwischen der kommunalen und regionalen Ebene einerseits und der Landespolitik andererseits. 

Blitzanalyse: Der Gegenentwurf

Stephanie Loses Auftritt beim Venstre-Parteitag war bewusst so gewählt, dass sie sich deutlich im Stil von ihrer Vorgängerin Inger Støjberg abhob. Langweilig“ würde man die Rede wohl nennen, hat Lose gleich selbst gesagt.

Støjberg muss man als alles andere als langweilig bezeichnen. Doch nicht nur im Stil will sich Lose von Støjberg unterscheiden. Sie soll hinter den Kulissen dafür sorgen, dass der Laden läuft und Ruhe in die Partei einkehrt. Öffentliche Auftritte bleiben zukünftig ihrem Chef Jakob Ellemman-Jensen überlassen. 

Denn seine Analyse ist, dass Venstre nun eine klare politische Richtung braucht, die er definieren und vertreten wird. Somit wird Stephanie Lose die Rolle einer klassischen zweiten Vorsitzenden übernehmmen.

An der Basis werden sich auch so einige nach so einer Konstellation sehnen. Denn die immer offener ausgetragenen Streitereien zwischen Støjberg und Ellemann haben die Partei in eine tiefe Krise gestürzt. Dabei war das Paar angetreten, um den jahrelangen Flügelstreit zwischen Lars Løkke Rasmussen und Kristian Jensen zu überwinden.

Ellemann-Jensen hat nun seinen Willen durchgesetzt, doch damit liegt es nun an ihm, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Denn auch wenn Støjberg vorläufig noch als Störsender in der Partei unterwegs ist, so trägt er seit Sonntag die alleinige Verantwortung dafür, ob es mit Venstre wieder aufwärts geht.

Auch Ellemann Jensen sieht eine andere Rollenverteilung als es zwischen ihm und Støjberg der Fall war. Und davor zwischen Lars Løkke Rasmussen und seinem Vize, Kristian Jensen.

„Es soll kein Posten sein, bei dem man Venstres Politik festlegt. Das macht der Vorsitzende mit haufenweise Inputs von der Basis“, sagte er in seiner Rede.

Die zurückgetretene zweite Vorsitzende von Venstre, Inger Støjberg, ließ weiterhin offen, ob sie Mitglied der Partei bleiben möchte, gleichzeitig sagte sie in ihrer Parteitagsrede, sie vertrete die wahren Venstre-Werte.

„Ich bin Venstre-Frau bis auf die Knochen“, sagte sie auf dem virtuellen Parteitag, wobei sie auf Dänisch die maskuline Form benutzte.

Ellemann-Jensen fordert, Støjberg solle schnell klären, ob sie bleibt oder geht.

13.18 zuletzt aktualisiert

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