Bildungspolitik

Stützparteien wollen späteren Schulstart ermöglichen

Stützparteien wollen späteren Schulstart ermöglichen

Stützparteien wollen späteren Schulstart ermöglichen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Jacob Mark
Jacob Mark (SF) ist frustriert, dass die Regeln zur Einschulung noch nicht geändert wurden. (Archivfoto) Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

Ein Jahr mehr im Kindergarten: SF, Radikale und Einheitsliste drängen Regierung auf schnellen Entschluss. Vor der Wahl hatten die Sozialdemokraten eine Lösung versprochen.

Wenn Eltern es wünschen, sollen Kinder ein Jahr später mit der Schullaufbahn beginnen können, als die bisherigen Regeln es vorsehen. Das wollen die Folketingsfraktionen der Sozialistischen Volkspartei (SF), der Radikalen und der Einheitsliste noch vor den kommenden Sommerferien durchsetzen, berichtet Danmarks Radio.

Die drei Parteien, die die sozialdemokratische Minderheitsregierung dulden (im Dänischen „støttepartier“, also „Stützparteien“, genannt),  setzen die Regierung unter Druck, da das Zögern der Sozialdemokraten die Kinder treffe.

Bisher müssen Kinder grundsätzlich in dem Jahr eingeschult werden, in dem sie das sechste Lebensjahr vollenden. In Dänemark beginnen sie in der 0. Klasse, was in etwa der deutschen Vorschule entspricht.

SF rechnet mit baldiger Umsetzung

Die Stützparteien wollen nun, dass die bereits vor der Regierungsbildung festgehaltenen Vorhaben in dem Bereich zeitnah umgesetzt werden. In der Übereinkunft heißt es unter anderem, dass die Parteien den Eltern bessere Möglichkeiten geben wollen, ihre Kinder ein Jahr später einzuschulen.

„Deshalb rechne ich auch damit, dass das etwas ist, was wir bald umsetzen können“, sagt Jacob Mark, kinderpolitischer Sprecher bei SF.

Er würde gerne noch vor den Sommerferien eine Einigung erreichen, doch noch laufen keine Verhandlungen.

Nach den jetzigen Regeln können Kinder durchaus ein Jahr später eingeschult werden. Doch das setzt voraus, dass die Eltern das bei der Kommune beantragen. Viele Eltern bekommen jedoch eine Absage von ihrer Kommune, sagt die kinderpolitische Sprecherin der Radikalen, Sophie Callesen.

„Mein Eindruck ist, dass es ein wachsendes Problem ist, dass es schon ganz schwerwiegende Gründe braucht, bevor man die Erlaubnis bekommt, später zu beginnen“, sagt sie zu Danmarks Radio.

Die Sozialdemokraten hatten bereits vor der Wahl versprochen, das Problem anzugehen und die Regeln zu ändern.

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