Bildung

Universitätsreform mit mehr Studierenden aus dem Ausland

Universitätsreform mit mehr Studierenden aus dem Ausland

Universitätsreform mit mehr Studierenden aus dem Ausland

Walter Turnowsky/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Bildungs- und Forschungsministerin Christina Egelund bei der Präsentation der Reform Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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10 Prozent der Kandidatenausbildungen werden gekürzt. 8 Prozent weniger Studentinnen und Studenten sollen an den Universitäten aufgenommen werden. Dafür soll die Zahl der internationalen Studierenden angehoben werden.

Bildungs- und Forschungsministerin, Christina Egelund (Moderate) verlieh ihrer Freude Ausdruck, als sie am Dienstagnachmittag eine breite Absprache über eine Universitätsreform vorstellen konnte. Unter anderem ist sie sehr zufrieden damit, dass mehr Studiengänge auf Englisch eingerichtet werden sollen.

„Ich freue mich sehr darüber, dass wir die Türen für mehr internationale Studierende öffnen. Das schafft an vielen Stellen in unserer Gesellschaft einen Mehrwert“, so die Ministerin.

 

Elemente der Universitätsreform

  • 10 Prozent der Kandidatenausbildungen werden von zwei auf gut ein Jahr verkürzt
  • 20 Prozent der Kandidatenausbildungen werden in eine Erwerbskandidatenausbildung umgewandelt
  • 2.500 englischsprachige Studienplätze sollen eingerichtet werden
  • Die Aufnahme zu den Bachelorausbildungen an den Universitäten soll um 8 Prozent reduziert werden
  • Von 2023 bis 2027 sollen 4,2 Milliarden Kronen extra in den Ausbildungsbereich investiert werden, davon
    • 270 bis 310 Millionen Kronen in die Universitäten
    • 330 bis 400 Millionen Kronen in die Berufsschulen
    • 200 bis 300 Millionen Kronen in die Ausbildungen für den Wohlfahrtssektor

Eingeständnisse bei kürzeren Ausbildungen

Allerdings musste die SVM-Regierung in einer zentralen Frage große Eingeständnisse machen, um die Konservativen, die Dänemarkdemokraten, die Volkssozialisten (SF) und die Liberale Allianz mit an Bord zu holen. Die Regierung wollte die Hälfte der Kandidatenausbildungen von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzen. Übrig geblieben sind 10 Prozent.

Die Pläne, die Kandidatenausbildungen zu kürzen, sind nicht nur im Folketing auf massive Kritik gestoßen. Auch die Universitäten und Teile der Wirtschaft haben die Pläne kritisiert. Egelund machte keinen Hehl daraus, dass ein Kompromiss in dieser Frage notwendig gewesen sei, um eine Absprache zu landen.

„Es ist kein Geheimnis, dass eine unserer wichtigsten Prioritäten bei den Verhandlungen war, zu verhindern, dass ein zu großer Teil der Kandidatenausbildungen auf ein Jahr reduziert wird“, sagte die bildungspolitische Sprecherin von SF, Sofie Lippert, bei der Vorstellung.

Die Sprecherin der Konservativen, Lise Bertelsen, sowie die der Liberalen Allianz, Sandra Elisabeth Skalvig benannten dies ebenfalls als einen Knackpunkt bei den Verhandlungen.

Ausbildung neben der Arbeit

Weitere 20 Prozent der Kandidatenausbildungen sollen schrittweise in eine Erwerbskandidatenausbildung umgewandelt werden, die man neben der Arbeit machen kann. Egelund betonte, ihr sei wichtig, dass die Bildung nicht mit einem Hochschulabschluss beendet sei, sondern die Möglichkeiten der Fortbildung gestärkt würden.

Die vier Parteien und die SVM-Regierung wollen außerdem mehr Geld für die Universitäten, die Berufsschulen und die Wohlfahrtsausbildungen (Lehrberuf, Krankenpflege, Sozialberatende und pädagogisches Personal) locker machen. Die Unis sollen die Gelder dafür verwenden, die Qualität der Ausbildungen anzuheben.

Gleichzeitig soll die Aufnahme an den Universitäten um insgesamt 8 Prozent gekürzt werden. Diese Initiativen sollen dazu beitragen, dass mehr junge Menschen eine Ausbildung für den Wohlfahrtssektor oder an den Berufsschulen wählen.

„Wir sind froh, dass die Absprache einen so deutlichen Fokus auf die Professionsausbildungen hat“, so Marlene Harpsøe, von den Dänemarkdemokraten.

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