Wiederaufbauprojekte

Schock für Sonderburg: Nur 15 Millionen Kronen an Sturmfluthilfe

Schock für Sonderburg: Nur 15 Millionen Kronen an Sturmfluthilfe

Schock für Sonderburg: Nur 15 Millionen an Sturmfluthilfe

Sonderburg/Sønderborg
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Einer von vielen Schäden an den Küsten der Kommune Sonderburg: Unter anderem die Außenmole des Hafens in Mummark ist durch die Sturmflut im Oktober 2023 vollkommen zerstört worden. Foto: Sara Eskildsen

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Die Kommune Sonderburg erhält einen Bruchteil der erhofften Mittel von der staatlichen Sturmfluthilfe. Die Stadtratspolitik reagiert entrüstet – und will das so nicht stehen lassen.

Rund 80 Millionen Kronen benötigt die Kommune Sonderburg, um die von der Sturmflut verursachten Schäden wieder aufzubauen. 

Nach Monaten des Wartens hat die Kommune nun eine Rückmeldung der dänischen Regierung erhalten: Sonderburg erhält lediglich rund 15 Millionen Kronen an Sturmfluthilfe aus der Staatskasse.

Sonderburg hatte sich um 60 Millionen Kronen beworben. Zudem hatte die Kommune Kredite aus einem Sturmfluttopf beantragt. Auch daraus wird nichts, da das Innenministerium Sonderburg eine „gute Liquidität“ bescheinigt, schreibt die Kommune in einer Pressemitteilung. 

Nun fehlen 65 Millionen Kronen für den Wiederaufbau

Ein doppelter Schlag ins Gesicht für die Kommune, die jetzt selbst die Mittel aufbringen muss – also rund 65 Millionen Kronen. „Wir sind vom Staat im Stich gelassen worden“, sagt Bürgermeister Erik Lauritzen (Sozialdemokratie). 

„Die Erwartung war ganz klar, dass die Kommune Sonderburg ebenso wie andere Kommunen auch vom Staat Hilfe erhält für die massiven Schäden, die durch die Sturmflut entstanden sind. Und dass wir den Rest über Kredite finanzieren könnten. Aber das ist nun nicht der Fall.“

Viele Wege entlang der Küsten sind weggespült oder unterspült worden, hier ein Stück des Gendarmenpfads bei Sonderburg. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die lediglich 15 Millionen Sturmfluthilfe stellten die Kommune vor eine prekäre Situation. „Wenn das Ministerium uns eine gute Liquidität bescheinigt, ist das nur deswegen der Fall, weil Geld aus dem Budget für bereits in Gang gesetzte, wichtige Projekte abgesetzt wurde.“

Die Kommune hatte Geld für 16 konkrete Projekte beantragt. Unter anderem den Wiederaufbau des Kekeniser Deichs, die Sonderburger Strandpromenade sowie für diverse zerstörte Badebrücken, Häfen, Toilettenhäuschen und Küstensicherungsanlagen. 

„Es sind ungerechte Bedingungen, nicht nur für unsere Verwaltung“ 

Zudem herausfordernd: Die 15 Millionen Kronen müssen bis zum 31. Dezember 2024 verwendet sein. Ein Unding, sagt Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann (Schleswigsche Partei). „Wir befinden uns auf dem Sprung in die Sommerferien. Die Kommune wartet seit fast acht Monaten auf eine Zusage, um die Wiederaufbauprojekte in Gang zu setzen. Es sind ungerechte Bedingungen, nicht nur für unsere Verwaltung und Angestellte, sondern auch für die Handwerker, die die Arbeiten ausführen müssen.“ 

Welche Projekte nun bis Jahresende durchgeführt werden sollen, sei jetzt schwierig zu entscheiden, so Bachmann.

Bürgermeister Erik Lauritzen will mithilfe des lokalen Parlamentsmitglieds Benny Engelbrecht versuchen, an der Entscheidung noch etwas zu ändern. „Das ist weit von dem entfernt, was die Regierung versprochen hat. Wir haben uns um den höchstmöglichen Betrag beworben und sind enttäuscht, dass wir keine Gelder aus dem Wiederaufbautopf leihen dürfen.“

 

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