Arbeitsmarkt

Gastronomie will Personal aus den Testzentren ansprechen

Gastronomie will Personal aus den Testzentren ansprechen

Gastronomie will Personal aus den Testzentren ansprechen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Schnelltest
Tausende haben in den vergangenen beiden Jahren in Testzentren gearbeitet. Nun könnten sie neue Jobs in der Gastronomie finden (Symbolfoto). Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Keine Schnelltests mehr ab Sonntag: Viele junge Menschen haben in den Zentren erste Schritte auf dem Arbeitsmarkt gemacht. Der Verband Horesta will jetzt auf sie zugehen, denn im Gastgewerbe fehlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hilfe kommt unter anderem von Falck.

Am Sonntag schließen die letzten Schnelltestzentren in Dänemark – und lassen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Job zurück. Doch vor allem die jüngeren „Podere“, wie die Test-Mitarbeitenden in Dänemark genannt werden, sind heiß begehrt. Das Gastgewerbe will sich um die Arbeitskräfte bemühen, die jetzt verfügbar werden.

Viele Cafés und Restaurants haben während der Corona-Pandemie über Arbeitskräftemangel geklagt. Die Branche hat als einen der Gründe schon früher auf die große Zahl junger Menschen hingewiesen, die als „Poder“ gearbeitet haben.

Falck bietet Hilfe bei Jobsuche in der Gastronomie

Horesta, der Fachverband für Cafés und Restaurants, wird sich jetzt unter anderem an Jobmessen und Karriereforen beteiligen, um an die begehrten Arbeitskräfte heranzukommen.

„Wir wollen so viele ,Poder' wie möglich ergattern und sie ins Hotel- und Gaststättengewerbe bringen“, sagt Horesta-Direktor Jannick Nytoft.

Um das zu gewährleisten, wird Horesta mit Falck zusammenarbeiten, das während der Pandemie Schnelltests angeboten und dafür 5.000 Mitarbeitende beschäftigt hat.

„Wir arbeiten zusammen mit Falck an einem Online-Karriereforum, und dann gehen wir natürlich auch auf Jobmessen und andere Orte, an denen wir uns bekannt machen können“, sagt Jannick Nytoft.

Ex-Testzenter-Mitarbeitende können riesigen Bedarf nicht alleine decken

Die Testzentren wurden in letzter Zeit nach und nach geschlossen. Eine Entwicklung, die laut Jannick Nytoft sowohl Cafés als auch Restaurants bereits bemerkt haben. Und die Arbeitskräfte, die jetzt verfügbar werden, sind wie ein Regenguss nach der Dörre, betont er.

Der Branche werden laut Nytoft nämlich bis zu den Sommerferien rund 27.000 Beschäftigte fehlen. Und nicht einmal die ehemaligen „Podere“ können diese Lücke schließen: „Es besteht kein Zweifel daran, dass es gut für die vorhandene Arbeitskraft ist, wenn die Testzentren schließen. Sowohl für die Wirtschaft insgesamt, als auch für uns.“

Doch, sagt er, „wir müssen auch erkennen, dass dies nicht den massiven Bedarf an Arbeitskräften deckt“.

Auch Einzelhandel steht bereit

Die Salling-Gruppe, die hinter den Netto-, Føtex- und Bilka-Märkten steht, hofft auch, einige der vielen „Podere“ anzulocken. Das sagt Henrik Vinther Olesen, Kommunikationsdirektor bei Salling.

„Die ,Podere' haben den Vorteil, dass sie viel mit Menschen gearbeitet haben, und das wird in unserer Branche in großer Zahl getan. Deshalb denke ich, dass alle, die bisher einen Job als ,Poder' hatten, auf unserer Website vorbeischauen sollten, wo wir freie Stellen haben, sagt er.

Anmerkung: Der Artikel wurde um 13:12 Uhr um die unteren beiden Absätze ergänzt.

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