Steuerbetrug

Dänen horteten Milliarden in der Schweiz

Dänen horteten Milliarden in der Schweiz

Dänen horteten Milliarden in der Schweiz

Ruben Karschnick
Ruben Karschnick Online-Redaktion
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Die Steuerbehörde Skat fordert 96 Millionen Kronen von Dänen, die ihr Vermögen illegal im Ausland versteckt haben sollen. Viele entkommen einer Strafe, weil die Behörde zu spät reagierte.

Die Steuerbehörde Skat fordert 96 Millionen Kronen von Dänen, die ihr Vermögen illegal im Ausland versteckt haben sollen. Viele entkommen einer Strafe, weil die Behörde zu spät reagierte.

Die dänische Steuerbehörde Skat hat Verfahren gegen 49 Dänen eingeleitet, die ihr Vermögen in der Schweiz gehortet haben sollen, um Steuern zu sparen. Die Beschuldigten wurden aufgefordert, einen Betrag in Höhe von insgesamt rund 100 Millionen Kronen nachzuzahlen. Das berichtet die Zeitung Politiken.

Skat hat in dem Fall Dokumente von mehr als 100.000 Konten der britischen Bank HSBC analysiert, die auch Filialen in der Schweiz hat. Die Steuerbehörde hatte die Daten angefordert, nachdem Politiken im Februar 2015 berichtete, dass mehrere hundert Dänen Millionenbeträge in der Schweiz versteckten.

Die Informationen darüber stammten aus einem Datenleck, das im Jahr 2009 bei Genfer Banken entstanden war. Damals waren den französischen Steuerbehörden massenweise Dokumente über mögliche Fälle von Steuerhinterziehung zugespielt worden. Ab 2010 gab Frankreich diese Daten auch an andere Länder weiter.

Skat forderte die Daten allerdings erst im Februar 2015 an – infolge des Politiken-Berichts. Viele Steuerhinterzieher entgehen der Zeitung zufolge nun einer Strafe, weil ihre Fälle inzwischen verjährt sind.

Lisbeth Rasmussen, Vize-Direktorin bei Skat, teilte mit, dass insgesamt 312 Fälle zu den Akten gelegt worden sind. Entweder, weil keine Gesetzesverstöße festzustellen waren, aus Mangel an Beweisen oder weil sie verjährt sind. Bei Letzteren handele es sich lediglich um „ein paar“. Die genaue Zahl könne sie nicht sagen. 

Der steuerpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Jesper Petersen, sagte: "Ich freue mich, dass ein Teil des Geldes wieder nach Dänemark kommt und Schwindler überführt werden." Gleichzeitig sei es ärglich, dass mehr zu holen gewesen wäre, hätte Skat früher reagiert. Petersen fordert von der Regierung Gesetzesänderungen, um solche Fälle in Zukunft zu verhindern.

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