Arbeit & Gesundheit

Junge Frauen durch belastende Berufe häufiger krank

Junge Frauen durch belastende Berufe häufiger krank

Junge Frauen durch belastende Berufe häufiger krank

Nina Stein
Nina Stein
Dänemark
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Besonders jüngere Arbeitnehmerinnen im Pflegebereich sind gesundheitlich gefährdet. Foto: Karin Riggelsen

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Krankheitsausfälle treten vermehrt bei jüngeren Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen auf. Grund dafür sind die emotionalen Anforderungen. Dies zeigt eine neue Studie. Auch andere Berufsgruppen sind betroffen.

Junge Frauen, die sich beruflich mit den Problemen von anderen Menschen beschäftigen müssen, weisen eine größere Gefahr für krankheitsbedingte Fehlzeiten auf. In vielen Fällen müssen die Arbeitnehmerinnen zu schwierigen Entscheidungen raten oder sie sogar selbst treffen. Die Belastungen der betroffenen Personen machen sich die jungen Frauen dadurch zu eigen, und das gefährdet ihre Gesundheit.

Neben den Mitarbeiterinnen in Gesundheitsberufen treten diese emotionalen hohen Anforderungen auch bei Arbeitnehmerinnen auf, die mit Studierenden sowie Klientinnen und Klienten zusammenarbeiten. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten seien 1,44-mal höher als die von Arbeitnehmerinnen mit emotional geringen Anforderungen, so eine Studie des dänischen Nationalen Forschungszentrums für Arbeitsumwelt (Nationale Forskningscenter for Arbejdsmiljø, NFA). Auch arbeitsbedingte körperliche Gewalt und geringere Beeinflussung der Arbeitsaufgaben beeinträchtigen den Krankenstand von jüngeren Frauen.

Bei jungen Männern spielt vor allem der Einfluss eine Rolle

Auch bei jüngeren männlichen Arbeitnehmern im Gesundheitswesen zeigt sich ein Zusammenhang zwischen den emotionalen Anforderungen am Arbeitsplatz und den Krankheitstagen. Die Ergebnisse unterscheiden sich jedoch nach Branchen. Allgemein lässt sich kein Zusammenhang bei jüngeren Männern zwischen den emotionalen Anforderungen und den krankheitsbedingten Fehlzeiten feststellen.

Indes treten Krankheitsfälle bei jüngeren Arbeitnehmern mit geringem Einfluss auf die Arbeit im Vergleich zu einem hohen Einfluss 1,34-mal häufiger auf. Auch bei Arbeitnehmerinnen mit geringem Einfluss sind die Krankheitsfälle 1,27-mal höher. Zudem wurde festgestellt, dass jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufiger kurzfristig krankheitsbedingt fehlen als ältere. Die Studie bestätigt somit auch einen Einfluss des psychosozialen Arbeitsumfeldes auf die Gesundheit bei jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich im Einstieg ins Berufsleben befinden.

Zur Studie:

Die Studie untersuchte 301.185 jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Alter von 15 bis 30 Jahren, die zwischen 2010 und 2018 in den Arbeitsmarkt eingetreten sind, und unterscheidet sich damit von früheren Studien. Ziel der Studie war es, die Zusammenhänge zwischen psychosozialem Arbeitsumfeld und krankheitsbedingten Fehlzeiten zu untersuchen. Diese Personen wurden vom ersten Eintritt in den Arbeitsmarkt durchschnittlich 2,6 Jahre begleitet und anhand von Registern beobachtet. 

Zu den Faktoren, die in der Studie untersucht wurden, zählten unter anderem Arbeitsplatzunsicherheit, Einfluss, Arbeitsbelastung, emotionale Anforderungen und arbeitsbedingte Gewalt. Herangezogen wurden berufsübergreifend alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst und stichprobenartig Privatangestellte bei Unternehmen, die mehr als zehn Mitarbeitende haben. Der Krankenstand wurde ab dem ersten Tag gemessen.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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