Kostenexplosion

Stark gestiegene Strompreise setzen Unternehmen unter Druck

Stark gestiegene Strompreise setzen Unternehmen unter Druck

Stark gestiegene Strompreise setzen Unternehmen unter Druck

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Nach Ansicht von Tore Stramer sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen von den steigenden Strompreisen betroffen. Für das laufende Jahr zeichnet sich die höchste Zahl an Konkursen in den vergangenen 12 Jahren ab. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Nach Angaben von Dansk Erhverv sind die Ausgaben der Unternehmen für Elektrizität in diesem Jahr regelrecht explodiert. Die gestiegenen Kosten werden auch die Verbraucherinnen und Verbraucher zu spüren bekommen.

Die Stromkosten haben auch für die Wirtschaft im zu Ende gehenden Jahr zu rekordhohen Ausgaben geführt. Das zeigt eine Analyse des Arbeitgeberverbandes Dansk Erhverv.

Seinen Berechnungen zufolge erreichen die Ausgaben für Elektrizität zum Jahresende etwa 33 Milliarden Kronen für 2022. Zahlen der Energiebehörde zeigen, dass dies eine Steigerung von knapp 19 Milliarden Kronen im Vergleich zu 2021 darstellt, als die Kosten 13,7 Milliarden Kronen betrugen.

Wahre Kostenexplosion

„Schauen wir auf das Jahr 2019, musste die Wirtschaft knapp 6 Milliarden Kronen für Elektrizität aufbringen. Wir sind somit Zeugen einer wahren Kostenexplosion, was die Ausgaben der Unternehmen für Strom betrifft. Sowohl 2021, aber insbesondere 2022“, sagt Tore Stramer, Chefökonom bei Dansk Erhverv.

Die unerfreuliche Konsequenz wird leider eine zunehmende Anzahl an Konkursen sein, weil viele Unternehmen die hohen Strompreise nicht bezahlen können. Außerdem wird ein größerer Anteil der gestiegenen Kosten an die Verbraucherinnen und Verbraucher in Form steigender Preise weitergereicht.

Tore Stramer, Chefökonom bei Dansk Erhverv

Er verweist darauf, dass insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen besonders schwer betroffen sind. Dies zeige sich auch in der Anzahl der Konkurse. Hier zeichne sich ab, dass sie 2022 das höchste Niveau seit 12 Jahren erreichen würden.

„Einiges ist den Corona-Krediten geschuldet, die zurückgezahlt werden müssen. Ein weiterer Grund sind jedoch die explosionsartig gestiegenen Energiekosten in diesem Jahr. Es gibt Unternehmen, die das ganz einfach nicht mehr stemmen können“, so Tore Stramer.

Zunehmende Anzahl an Konkursen

Aus diesem Grunde würden vor allem die hohen Kosten für Elektrizität vielen Unternehmen Sorge bereiten.

„Die unerfreuliche Konsequenz wird leider eine zunehmende Anzahl an Konkursen sein, weil viele Unternehmen die hohen Strompreise nicht bezahlen können. Außerdem wird ein größerer Anteil der gestiegenen Kosten an die Verbraucherinnen und Verbraucher in Form steigender Preise weitergereicht“, sagt Tore Stramer.

Dämpfer für Wirtschaftswachstum

Die Entwicklung wird seiner Einschätzung nach auch den Wachstumsmöglichkeiten der Unternehmen einen Dämpfer verpassen.

„Das bedeutet auch, dass zahlreiche Unternehmen kein Geld für Investitionen übrighaben oder neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen können, nachdem sie ihre Stromrechnung bezahlt haben. Dadurch geht das Aktivitätsniveau der dänischen Wirtschaft zurück“, so die Einschätzung des Chefökonoms.

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