Justiz

24-Jähriger für geplante Terroranschläge angeklagt

24-Jähriger für geplante Terroranschläge angeklagt

24-Jähriger für geplante Terroranschläge angeklagt

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Das Verfahren gegen einen 24-jährigen Mann, der für die Planung eines Terroranschlags angeklagt ist, wird am Gericht der Kommune Frederiksberg geführt werden. Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

Der Mann wurde im April vergangenen Jahres verhaftet, kurz nachdem er Waffen und Munition gekauft hatte.

Ein 24-jähriger Mann, der im April vergangenen Jahres verhaftet wurde, ist am Montag angeklagt worden, einen Terrorangriff an einem Ort in Dänemark oder im Ausland geplant zu haben.

Dies teilt die Staatsanwaltschaft Kopenhagen in einer Pressemitteilung mit.

Der Mann wurde am 30. April verhaftet, kurz nachdem er Waffen und Munition gekauft hatte. Es handelt sich um eine Schusswaffe, zwei Magazine und 50 Patronen.

Keine Verbindung zur Aktion vom vergangenen Wochenende

Der Fall steht somit nicht in Verbindung mit der Aktion, die die Polizei am vergangenen Wochenende durchgeführt hat, bei der 14 Personen in Untersuchungshaft genommen wurden – 13 in Dänemark und eine in Deutschland.

Der 24-Jährige befindet sich seit seiner Verhaftung in Untersuchungshaft, und jetzt ist er angeklagt worden.

Anklage wegen Planung eines versuchten Terrorangriffs

„Wir vertreten die Ansicht, dass die Schusswaffe, die der Mann gekauft hat, für die Durchführung eines Terrorangriffs entweder in Dänemark oder im Ausland benutzt werden sollte“, sagt Lise-Lotte Nilas, die Staatsanwältin in Kopenhagen ist. 

„Dieser Angriff ist fehlgeschlagen, weil er, unmittelbar nachdem er die Waffe und die Munition gekauft hatte, verhaftet wurde. Deshalb haben wir jetzt Anklage wegen eines versuchten Terroranschlags erhoben“, sagt Lise-Lotte Nilas.

Als der Mann festgenommen wurde, berichtete der operative Chef des Nachrichtendienstes (PET), Flemming Drejer, dass er der Planung eines Terrorangriffs mit einem islamistischen Motiv verdächtigt wird.

„Einsamer Wolf“

PET und die Polizei vertraten auch die Auffassung, dass er auf eigene Faust handelte. Die Polizei spricht deshalb von einem „einsamen Wolf“.

Der Nachrichtendienst hat mehrfach berichtet, dass es erheblich schwieriger ist, Einzeltäter ausfindig zu machen als Gruppen, die gemeinsam einen Angriff planen und deshalb auf die eine oder andere Art und Weise miteinander in Kommunikation treten.

Omar El-Hussein, der 2015 zwei Personen an der Krudttønde und der Synagoge in Kopenhagen tötete, war auch ein „einsamer Wolf“, der seinen Angriff ohne Absprache mit anderen durchführte.

Strafmaß von mindestens vier Jahren Gefängnis

Die Anklage gegen den 24-Jährigen wird mit einem Schöffengericht am Gericht in Frederiksberg behandelt. Dies bedeutet, dass die Staatsanwaltschaft ein Strafmaß von mindestens vier Jahren Gefängnis anstrebt.

Desweiteren plädiert die Staatsanwaltschaft dafür, dem Mann die dänische Staatsbürgerschaft zu entziehen und ihn für immer außer Landes zu verweisen.

Es ist noch nicht entschieden, wann der Prozess vor dem Gericht beginnt.

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