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Verlorene Container: Nordjütland kommt glimpflich davon

Verlorene Container: Nordjütland kommt glimpflich davon

Verlorene Container: Nordjütland kommt glimpflich davon

Ritzau/hm
Jammerbucht
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An der Westküste Nordjütlands wurde bis Donnerstag aufgeräumt, nachdem ein Containerschiff Ladung verloren hatte. Foto: Claus Bjørn Larsen/Ritzau Scanpix

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Nachdem ein Frachtschiff im Sturm 46 Container verloren hatte, tauchte der Inhalt an den Stränden der Jammerbucht auf. Laut Umweltminister Magnus Heunicke befanden sich keine gefährlichen Güter in den über Bord gegangenen Containern. Der Strand ist nun aufgeräumt, aber es gibt Kritik.

Thomas Duurloo, Strandvogt an der Nordseeküste Nordjütlands, meldet einen gereinigten Strand. „Alles, was am Strand lag von Bulbjerg bis nach Nørre Lyngby ist entfernt worden. Am Donnerstagmittag waren wir fertig“, so Duurloo.

Zuvor hatte in der Nacht zum 22. Dezember ein Containerschiff der Reederei Mærsk im Sturm Pia über 46 Container verloren, deren Inhalt in die Nordsee gelangte.

Medienberichten zufolge sammelten Freiwillige zunächst den Müll. Am Mittwoch kamen Einsatzkräfte hinzu. Während am Strand Bagger und Lkw zur Bergung des Strandgutes eingesetzt wurden, säuberten Freiwillige der Bereitschaft die Dünen, wo unter anderem Pakete mit Krankenhausausstattung und Styroporboxen (flamingokasser) lagen. Dort fand laut Duurloo  schweres Gerät keine Verwendung.

Laut Reederei Mærsk trieben vier Container an Land, ein Bergungsschiff soll nach den restlichen Containern Ausschau halten.

Keine Gefahrengüter

Umweltminister Magnus Heunicke (Soz.) teilte am Donnerstag nach einem Gespräch mit der Reederei mit, dass die Container, die sich noch in der Nordsee befänden, keine Gefahrgüter enthielten. Eine genaue Angabe, was in den Containern transportiert wurde, gebe es aber nicht, so der Minister. Die Bereitschaftsbehörde zählt zu den gefährlichen Gütern Stoffe oder Gegenstände, die dem Menschen, seinem Besitz oder der Umwelt Schaden zufügen können, wenn diese Güter nicht sachgerecht transportiert werden. Angespült wurden Medienberichten zufolge Möbel, Kühlschränke, eine Menge Schuhe sowie Kanülen als Teil der Krankenhausutensilien – insgesamt viel Plastik.

Gegenüber dem Sender „Danmarks Radio“ bezeichnete der Minister das Unglück als Warnung, denn wäre Gefahrgut in die Nordsee gelangt, hätte man vor einer Umweltkatastrophe gestanden. Prozeduren müssten überdacht werden, so Heunicke.

Kritisch äußerte sich Henrik Beha Pedersen, Gründer und Vorsitzender der Organisation Plastic Change, gegenüber dem Sender „TV2 Nord“. Mærsk hätte schneller reagieren und einen Plan haben müssen. Es habe genug freiwillige Helferinnen und Helfer nach dem Unglück gegeben, so Pedersen. Mærsk hätte einfach Abfallcontainer bereitstellen können. 

Gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“ versprach die Reederei, die Kosten zu übernehmen, die das Aufräumen der Strände verursacht hat.

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