Neuer Alltag

Weniger Tränen im Kindergarten seit Corona-Auflagen

Weniger Tränen im Kindergarten seit Corona-Auflagen

Weniger Tränen im Kindergarten seit Corona-Auflagen

Ritzau/wt/kj
Kopenhagen/Tingleff
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Mehr Zeit im Freien zu verbringen, kommt bei den Kindern gut an. Foto: Karin Riggelsen

Der veränderte Alltag nach der Wiederöffnung der Kindergärten hat den Kindern gutgetan, zeigt eine neue Studie.

Es gibt weniger Tränen und einen schnelleren Abschied, wenn Mama oder Papa sich bereits an der Pforte zum Kindergarten verabschieden müssen. Und im Kindergarten gibt es weniger Lärm und Konflikte, wenn die Kinder in kleineren Gruppen spielen und mehr Zeit draußen auf dem Spielplatz verbringen.

Und es gibt mehr Platz für Fantasie und Kreativität, wenn ein Teil des Spielzeugs weggepackt wird.

Der Alltag musste neu überdacht werden, als die Kindergärten im Frühjahr wieder öffnen durften. Und für viele Kinder war das eine positive Erfahrung, meinen zumindest die Kindergartenleitungen.

Dies zeigt eine Studie von Vive, dem Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt. Vive hat mit 110 Leiterinnen und Leitern gesprochen.

Positiver Effekt auf das Wohlbefinden

„Eine Mehrzahl der Leiter schätzt, dass es durch die Wiederöffnung einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Kinder und der Arbeitsfreude des Personals gab“, erläutert Vive-Chefanalytiker Niels Peter Mortensen.

„Wir fragten, an welchen Erfahrungen sie gerne festhalten würden. Und hier sprachen sie vor allem von den kleineren Gruppen, der neuen Praxis beim Abholen und Hinbringen, der besseren Hygiene und mehr Zeit im Freien.“

Auflagen stellen Kindergarten auch vor Herausforderungen

Wegen der Pandemie waren die Kindergärten ab Mitte März einen Monat lang geschlossen. Als sie im April wieder öffnen durften, mussten sie eine Reihe Auflagen einhalten.

In den deutschen Kindergärten im Bezirk Tingleff berichtet die Bereichsleiterin Kerstin Hinrichsen, dass die klaren Routinen den Kindern und den Eltern den Abschied an der Garderobe erleichtern.

„Auch bei den Spielzeugen merken wir, dass die Kinder mit wenig viel machen können. Die Kinder spielen gerne draußen und denken sich mit den Materialien aus der Natur verschiedene Spiele aus“, sagt die Leiterin der deutschen Kindergärten in Tingleff/Tinglev, Bülderup/Bylderup und Rapstedt/Ravsted.

„Wir werden auch weiterhin an den gesteigerten Hygienemaßnahmen festhalten. Dadurch lässt sich aber nicht vermeiden, dass ein Kind auch mal eine Schnottnase bekommt.“

Kerstin Hinrichsen weist darauf hin, dass die Einhaltung der Corona-Maßnahmen das Personal auch vor Herausforderungen stellt. „Es ist schwierig den Standard zu halten, ohne extra Ressourcen dafür zu bekommen. Alle Spielzeuge zu waschen, ist beispielsweise sehr zeitaufwendig.“

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