Natur

Wie die Fluten an Amrum nagten und ganze Dörfer verschlangen

Wie die Fluten an Amrum nagten und ganze Dörfer verschlangen

Wie die Fluten ganze Dörfer verschlangen

Frank Deppe
Amrum
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Der Amrumer Kniepsand – hier eine historische Aufnahme – soll einst fruchtbares Marschland gewesen sein. Foto: Archiv Deppe

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In der Serie „Amrum Anno Dazumal“ begeben wir uns auf literarische Spurensuche. Heute geht es um untergegangene Dörfer auf der Insel.

Wie haben Chronisten, Einwohner, Reisende die Insel in der Vergangenheit erlebt und beschrieben? Die Landschaft, die Menschen, den Fremdenverkehr und anderes mehr? In dieser Serie begeben wir uns auf eine literarische Spurensuche.

Heute berichtet uns Christian Jensen in seinem 1927 erschienenen Buch „Die nordfriesischen Inseln“ über das damalige Landschaftsbild Amrums, wie auch über untergegangene Dörfer.

Höchste Düne Amrums erhebt sich 105 Fuß über den Meeresspiegel

„Eine Dünenkette folgt der ganzen Länge der Insel. Schmale Marschränder gestatten die Ernährung des Viehs, und das Geestland macht die Bestellung der Felder einigermaßen ertragreich. Dort, wo jetzt die Sandbank Kniepsand liegt, erstreckte sich nach geschichtlichem Zeugnis einst eine Marschfläche. Die höchste Düne Amrums erhebt sich 105 Fuß über den Meeresspiegel. An den Außenseiten der Dünen gibt es schroffe Abhänge und Schluchten; bei heftigen Winden wird der Sand aufgeweht, was für die nahen Dörfer und Äcker verhängnisvoll werden kann.“

Fluten nagten an Amrum

Auch die Fluten nagten jeher an Amrum und verschlangen so manches Dorf: „Witjgapham, Kniepham und Merham waren nur drei von ihnen. Auch soll der Kniepsand einst festes Land gewesen sein. Bei niedriger Ebbe fand man noch die Reste der alten Dörfer.“

Jensen schrieb weiter: „Reich ist die Insel an Grabhügeln, Riesenwällen und Steinsetzungen, ihre Zahl wird vielleicht von keinem Teile Deutschlands übertroffen. Viele Ausgrabungen sind vorgenommen worden. So besaß Leuchtfeuermeister Christiansen eine wertvolle Sammlung von Gräberfunden, die er aber nach und nach verkaufte. Ein anderer Sammler übergab seine Funde dem Berliner Museum für Völkerkunde.“ 

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