Das Phänomen der „Tripledemic“ oder „Tripledemie“ ist nicht nur in Deutschland zu beobachten. Genauso häufen sich die Berichte aus dem europäischen Ausland und Amerika über angespannte Situationen in Krankenhäusern, wie die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet.

Fälle in Europa und Amerika

ECDC und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfassten ein gemeinsames Statement: „Mit den weiteren Folgen der Corona-Pandemie und der Verbreitung von anderen respiratorischen Viren ist schwierig vorherzusagen, wie sich die Winterzeit entwickeln wird.“ 

Auch die amerikanischen Gesundheitsorganisationen äußern ähnliche Sorgen. Besonders viele Kinder und Säuglinge sind in Kanada, Mexiko, Brasilien, Uruguay und in den USA infiziert. 

Brisant: Mehrere Länder gleichzeitig betroffen

Eine RS-Viruswelle ist nichts Ungewöhnliches. Neu seit der Corona-Pandemie ist allerdings, dass sie dieses Jahr in vielen Ländern gleichzeitig auftritt. Das hat Konsequenzen: So erzählt der Spezialist Louis Bont aus den Niederlanden, dass „in den vorherigen Jahren, Kinder in Deutschland oder Belgien behandelt werden würden, wenn es nicht mehr genügend Kapazitäten in den Niederlanden gab.“

Denn die anderen Ländern hätten entweder die RS-Virus-Saison noch vor sich oder schon überstanden, so Bont. Doch „jetzt gerade erreichen wir unseren Höchststand und Deutschland liefert ebenfalls Kinder in die Niederlande. Es scheint so, als würden gerade mehrere Länder gleichzeitig den Höchststand ihrer Endemien erreichen.“

Zusätzlich ist auch noch Grippezeit. „Normalerweise folgen die Viren einander, zuerst kommt ein Virus, dann ein anders. Doch jetzt scheinen sie alle zur gleichen Zeit zu kommen“, erklärt Bont weiter.