Waldkindergarten Feldstedt

Nina Wickerath ist Abteilungsleiterin

Nina Wickerath ist Abteilungsleiterin

Nina Wickerath ist Abteilungsleiterin

Naomi Stieglmaier
Feldstedt/Felsted
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Nina Wickerath ist gerne mit den Kindern im Wald. Foto: Karin Riggelsen

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Der Waldkindergarten Feldstedt ist etwas Besonderes, das weiß auch Abteilungsleiterin Nina Wickerath. Seit dem vergangenen Sommer arbeitet sie dort mit den Kindern.

Seit August hat der Deutsche Kindergarten Feldstedt eine neue Abteilungsleiterin. Nina Wickerath vertritt Lisa Thietje, die sich gerade in der Elternzeit befindet. Die Kölnerin ist 2019 mit ihrer Familie nach Nordschleswig gezogen und hat es nie bereut. 

Früher war sie in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland tätig. Mit dem Umzug nach Nordschleswig war klar, dass sie sich auch beruflich neu orientieren will. Bevor Nina Wickerath nach Feldstedt kam, arbeitete sie schon in den deutschen Kindergärten in Rothenkrug/Rødekro und Jürgensgaard/Jørgensgård. Die Arbeit im Kindergarten macht ihr großen Spaß.

„Für mich ist das Thema Wald eine große Leidenschaft, ich bin unheimlich gerne draußen. Also auch privat sind Bezüge da. Deshalb hab ich mich super gefreut, als mir der Job hier angeboten wurde", erzählt die Abteilungsleiterin.

 

 

 

 

 

 

  

 Für mich ist das Thema Wald eine große Leidenschaft. Deshalb hab ich mich super gefreut, als mir der Job hier angeboten wurde. 

Nina Wickerath

Obwohl Nina Wickerath die Arbeit in Feldstedt ohne das Coronavirus gar nicht kennt, fühlt sie sich schon jetzt sehr wohl. „Wir müssen uns immer wieder an die aktuellen Richtlinien anpassen und aufmerksam sein, aber für mich ist das Alltag. Ich kenne es ja gar nicht anders", berichtet sie.

Ihren Einstieg hat die außergewöhnliche Lage nicht beeinträchtigt: „Das Team hier ist toll, ich wurde super aufgenommen. Besser hätte es nicht laufen können." 

Das Besondere an dem Waldkindergarten ist die Bewegungsfreiheit für die Kinder. Das Gelände ist eingezäunt, aber trotzdem naturbelassen. „Woanders werden die Spielplätze künstlich angelegt. Das haben wir hier nicht. Wir schneiden die Wege frei, damit die Kinder sich nicht verletzen, aber ansonsten bleibt der Wald wie er ist", erzählt Wickerath. 

 

Die Kinder spielen viel und lange draußen in der Natur. Foto: Karin Riggelsen

Es sei ein Naturschauspiel, wie sich der Wald mit den Jahreszeiten verändert. „Als es hier geschneit hat, das war ein Riesen-Spektakel", sagt die Abteilungsleiterin lachend. Die Aktivitäten mit den Kindern werden daran angepasst. So haben die Mitarbeiter mit ihren Schützlingen selbst Vogelfutter gemacht und ausgelegt, Nistkästen gebastelt oder im Herbst Igelhotels für die Überwinterung gebaut. 

In Zukunft will der Kindergarten die Wald- und Naturpädagogik in den Vordergrund stellen. Im Frühling soll dann das Außengelände umgestaltet werden, mit den Kindern zusammen. „Wir gucken dann, was die Kinder nutzen und was nicht und werden dann auch gemeinsam neue Sachen herstellen", erzählt Wickerath. 

Unter anderem wird es eine neue Feuerstelle und eine Hütte im Wald geben: „Das soll dann im Zentrum des Waldes stehen, damit wir auch bei schlechterem Wetter draußen sein können." Auch Vorlesen und das Einnehmen von Mahlzeiten wird in Zukunft teilweise nach draußen verlegt werden. 

 

Hier jagt Nina die Kindergartenkinder, kurze Zeit später wird sie von ihnen gejagt. Foto: Karin Riggelsen

Woanders werden die Spielplätze künstlich angelegt. Das haben wir hier nicht. 

 

Nina Wickerath
Im Herbst feierte der Kindergarten das Erntedankfest. Das Stroh ist erhalten geblieben. Foto: Karin Riggelsen

Was jetzt natürlich im Alltag fehlt, sind Ausflüge, wie Büchereibesuche oder Turnen in der Turnhalle. Außerdem sei es anstrengend, das ganze Spielzeug immer zu desinfizieren und zu waschen. „Wir müssen das Spielzeug aufs Minimum reduzieren. Es wäre schön, wenn die Kinder das wieder uneingeschränkt nutzen könnten. Aber das ist jetzt erst mal das kleinste Übel", berichtet Nina Wickerath. 

Der physische Kontakt zu den Eltern fehlt. Diese dürfen nur noch einzeln in das Gebäude eintreten, dann geben sie ihr Kind schnell ab und sind danach auch schnell wieder weg, weil schon die Nächsten draußen warten. Auch Feste, wie Laternelaufen oder Adventsbasteln, die normalerweise die Gemeinschaft stärken, fallen aus.

Trotz der Umstände versucht die Abteilungsleiterin, ebenso wie alle anderen Mitarbeiter, den Alltag so zu gestalten, dass die Jungen und Mädchen nicht merken, dass etwas fehlt. Mittlerweile sind fast alle 22 Kinder wieder in der Betreuung des Kindergartens. „Die niedrigste Anzahl der zu betreuenden Kinder in der Corona-Zeit lag bei fünf. Aber wir würden auch für nur eines aufmachen. Übrigens haben wir noch Plätze frei", sagt sie lächelnd. 

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