75 Jahre „Der Nordschleswiger“

Schlüsselerlebnis mit einem Hauch Wildwasser-Feeling

Schlüsselerlebnis mit einem Hauch Wildwasser-Feeling

Schlüsselerlebnis mit einem Hauch Wildwasser-Feeling

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Apenrade/Sonderburg
Zuletzt aktualisiert um:
Jan Peters während eines Pressetermins beim Deutschen Ruderverein am Strandvej in Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

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„Der Nordschleswiger“ wurde am 2. Februar 75 Jahre alt. Wir bringen im Laufe des Jubiläumsjahres eine Serie über uns selbst. In diesem Abschnitt erinnern sich Mitarbeiter an eine Arbeitsaufgabe, die einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Lokaljournalist Jan Peters bleibt eine Reportage in einem Schlauchboot unvergessen.

Ein etwa halbstündiger Ortstermin in einem Schlauchboot zu einem Renaturierungsprojekt in der Bucht von Sonderburg (Sønderborg) hat Jan Peters vor nunmehr fünf Jahren ganz deutlich bewusst gemacht, welch spannende und abwechslungsreiche Aufgaben der Beruf eines Lokaljournalisten bergen kann. Peters suchte 2014 neue berufliche Herausforderungen, als er das Lehramt mit einer Anstellung beim „Nordschleswiger“ eintauschte.

Peters arbeitete anfangs in der Hauptredaktion des Medienhauses in Apenrade (Aabenraa). Im Spätsommer 2016 machte er eine mehrwöchige Vertretung in der Sonderburger Lokalredaktion. Er lebte damals noch in der Alsenmetropole und freute sich darüber, dass er seine Lokalkenntnisse im Berufsalltag einbringen konnte.

Der Peters-Artikel, der am 10. September 2016 im „Nordschleswiger" veröffentlicht wurde Foto: „Der Nordschleswiger"

Hinter die Kulissen schauen

„Ich wohnte damals in Sonderburg. Das war ein netter und spannender Termin, der mir auch in Erinnerung geblieben ist. Er führte mir die tollen Seiten des Berufes vor Augen. Ich merkte, welche Möglichkeiten die Arbeit als Journalist bietet. Dass man hinter die Kulissen gucken kann, das macht den Beruf so spannend“, sagt Jan Peters.

Einen Spatenstich tiefer graben

Es war eine Pressemitteilung der Kommune Sonderburg, die ihn auf die Idee brachte, einen Spatenstich tiefer zu graben. Er vereinbarte einen Termin für eine Reportage mit Projektleiter Bo Mammen Kruse. Mammen Kruse war von seinem Arbeitgeber, der Kommune Sonderburg, abgeworben worden, um das Projekt für die Interessengemeinschaft „Als Rev“ zu leiten. „Als Rev“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Renaturierung der Unterwasserwelt im Nahbereich von Sonderburg voranzutreiben.

Jan Peters Bild vom Ortstermin im September 2016 Foto: Jan Peters

Von der Hafenpromenade zur Strandpromenade

Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann Mitte September 2016 im Schlauchboot aufs Wasser. Projektleiter Mammen Kruse holte Peters von der Promenade an der Hafenstraße (Havnegade) ab.

„Wir haben dann das Schloss umrundet und sind fünf bis sechs Minuten gefahren bis zum kleinen Strand. Dabei kam ein bisschen Wasser-Feeling auf, denn wir hatten ein wenig Wellengang. Mammen Kruse hat gut Gas gegeben, und der Bug ging auch schon mal hoch und runter. Das war ein tolles Gefühl“, sagt Jan Peters und schmunzelt.

Parallel zur Strandpromenade bot sich ihm ein ungewöhnliches Schauspiel auf dem Wasser. Ein Schiff, das mit Bagger am Bug Steine aus den Tiefen des Laderaums vorsichtig ins Wasser setzte. Das Spezialschiff schichtete drei Riffe aus alten Kant- und Feldsteinen im Abstand von 30 bis 50 Metern vom Ufer entfernt auf.

Jan Peters (r.) arbeitet seit einigen Jahren in der Lokalredaktion Apenrade. Reportagen und Interviews gehören zum Arbeitsalltag. Auf dem Foto interviewt Peters den Minderheitendeutschen Gösta Toft. Foto: Karin Riggelsen

Gleich drei Dinge auf einmal

Für den ausgebildeten Lehrer war es interessant, das Projekt, das auch zu Vermittlungszwecken angelegt wurde, aus nächster Nähe zu sehen. Die Steinriffe sollen nicht nur Lebensraum für hiesige Unterwasserflora und Fauna schaffen, sondern auch als lebendiger Unterrichtsort und als touristisches Ausflugsziel genutzt werden. „Am Rande des Termins habe ich auch weitere interessante Sachen über Sonderburgs Wassergebiet erfahren“, erinnert sich Jan Peters auch noch.

 

Jan Reimer Peters Foto: Karin Riggelsen

Jan Reimer Peters

Jan Reimer Peters wurde im Dezember 1971 geboren. Der in Heide in Schleswig-Holstein aufgewachsene Peters machte in jungen Jahren eine Ausbildung zum Kaufmann. Nach einigen Jahren in diesem Beruf wechselte er die Laufbahn und begann in Flensburg das Lehramtsstudium. Jan Peters machte das Referendariat an einer Realschule in Itzehoe. Nach dem 2. Staatsexamen war er Lehrer an der „Deutschen Schule Sonderburg“ (DSS). Er unterrichtete in den Fächern Wirtschaft, Politik und Sport. 2014 nahm er neue berufliche Herausforderungen an und wechselte zum Journalismus beim „Nordschleswiger“. Er arbeitete anfangs in der Hauptredaktion und vertretungsweise in den Lokalredaktionen Sonderburg und Apenrade. Seit 2019 ist er Lokaljournalist in Apenrade, wo er auch seit 2016 lebt. Jan Peters ist geschieden und hat vier Kinder.       

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