Coronavirus

Gastronomie und Handel: Mitarbeitermangel wegen Infektionen

Gastronomie und Handel: Mitarbeitermangel wegen Infektionen

Gastronomie und Handel: Mitarbeitermangel wegen Infektionen

Apenrade/Aabenraa
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Im Einzelhandel gibt es viele Kontakte zwischen Personal und Kunden. (Archivfoto) Foto: Jan Peters

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Menschen, die im Hotel oder Handel arbeiten, haben aktuell das größte Risiko, sich mit Corona zu infizieren. Das sorgt bei den Arbeitgebern für Stirnrunzeln und kreative Ideen.

„Das war schon eine Herausforderung“, sagte Bäckermeister Iver Hansen. Kurz vor Neujahr hatten sich bei ihm in der Bäckerei „Nyeman’s Bageri“ mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Corona infiziert, er selbst eingeschlossen. Es galt, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Mit dem Einsatz von Aushilfen konnten die Kunden jedoch weiterhin bedient werden.

Mitarbeiter ausgelagert

Ähnliches hat auch Bo Wagner, Geschäftsführer des Apenrader Supermarktes „Føtex“, erlebt. „Wir hatten so viele coronabedingte Ausfälle, dass wir das Bistro schließen mussten, um genügend Personal im Supermarkt zu haben“, berichtet er.

Die Berichte der beiden Geschäftsleute spiegeln die Corona-Entwicklung in Dänemark gut wider. Aktuelle Zahlen des Staatlichen Serum Instituts (Statens Serum Institut, SSI) zeigen nämlich, dass Berufszweige, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Kontakt zu anderen Menschen, sprich Kunden, haben, einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, sich anzustecken, als das in anderen Berufszweigen der Fall ist.

Steigender Anteil Corona-Positiver in Gastronomie und Handel

20 Prozent aller Corona-Getesteten aus der Gastronomie sind in der ersten Woche dieses Jahres positiv auf das Virus getestet worden. Das ist, verglichen mit allen anderen Branchen, die höchste Zahl. Mitarbeiter im Handel haben einen Positiv-Anteil von 16,9 Prozent und liegen damit fast gleichauf mit Personal aus dem Gesundheitswesen.

Das hat sich erst in den vergangenen Wochen verändert, denn Personen, die im Gesundheits- oder Schulwesen arbeiten, galten bis dahin als besonders gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren.

Beim „Hotel Østersøen“ in Apenrade gab es wohl corona-infiziertes Personal, doch „weil der Januar und Februar in der Hotelbranche von Haus aus schwache Monate sind und viele Veranstaltungen wegen des sich ausbreitenden Virus abgesagt wurden, hatten wir keinen Personalmangel“, berichtet Hotelmanager Lars Plehn, der aber einräumt, dass es Personalengpässe hätte geben können, wenn die Veranstaltungen stattgefunden hätten.

Omikron ansteckender

Laut den Untersuchungen des SSI und auch anderen Studien zufolge steht das in Zusammenhang mit dem Auftreten der neuen Omikron-Variante des Coronavirus. Die gilt als deutlich ansteckender als die bis Anfang Dezember noch vorherrschende Delta-Variante.

Innerhalb weniger Wochen hat sich Omikron durchgesetzt und beherrscht nun das Infektionsgeschehen. Etwa 90 Prozent aller Corona-Fälle, davon geht das SSI aus, sind durch das neue Virus ausgelöst. Das werten Wissenschaftler unter anderem als Beleg dafür, dass Omikron ansteckender ist als die bisher aufgetretenen Varianten.

 

 

Corona-Fälle in Gastronomie und Handel

In Woche 51 des vergangenen Jahres waren 12,02 Prozent der getesteten Personen, die im Handel arbeiten, coronapositiv (53.294 von 406.271 Getesteten). Eine Woche später waren es schon 13,92 Prozent (61.704 von 407.439 Getesteten) und in der ersten Woche dieses Jahres 16,9 Prozent (74.721 von 408.934 Getesteten).

In der Gastronomie zeigte sich folgende Entwicklung: In Woche 51 des vergangenen Jahres waren 14,8 Prozent der getesteten Personen, die im Handel arbeiten, coronapositiv (17.910 von 98.378 Getesteten). Eine Woche später waren es schon 17,19 Prozent (20.804 von 99.194 Getesteten) und in der ersten Woche dieses Jahres 20,4 Prozent (24.734 von 100.075 Getesteten).

Wer sich eingehender mit den Zahlen beschäftigen möchte, wird auf der Internetseite des Staatlichen Serum Instituts fündig.

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