Deutsche Minderheit

Kurzfristig eingesprungen, aber souverän an den Tasten

Kurzfristig eingesprungen, aber souverän an den Tasten

Kurzfristig eingesprungen, aber souverän an den Tasten

Rothenkrug/Rødekro
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Pastor Martin Witte gestaltete den musikalischen Nachmittag des Donnerstagsclubs. Foto: privat

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Oder: Wie Pastor Martin Witte den musikalischen Nachmittag des Rothenkruger Donnerstagsclubs „rettete“.

Für einen Veranstalter gibt es kaum etwas Schlimmeres, als wenn man seinem Publikum etwas verspricht und es dann nicht halten kann, weil der „Hauptact“ krankheitsbedingt ausfällt. Es sei denn, man kann einen Pastor als rettenden Engel anrufen.

Genau das ist in dieser Woche dem Rothenkruger Donnerstagsclub widerfahren. Organist Mirko March hätte eigentlich einen musikalischen Nachmittag gestalten wollen, musste dann aber wegen einer Corona-Infektion kurzfristig absagen. Glücklicherweise erklärte sich Pastor Martin Witte bereit, für den erkrankten Organisten einzuspringen.

Die Vorsitzende Irmgard Hänel (l.) überraschte ihre Vorgängerin Maja Nielsen mit einem Riesenblumenstrauß für geleistete Dienste. Foto: privat

In ihrer ersten offiziellen Amtshandlung als neue Vereinsvorsitzende begrüßte Irmgard Hänel deshalb neben den 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz besonders Martin Witte zu dem gemütlichen Treffen des Donnerstagsclubs im Clubraum der Deutschen Schule Rothenkrug.

Schweigeminute für Heinrich Simonsen

Der Nachmittag begann allerdings mit einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Heinrich Simonsen, Tollstedt, der neben seinen vielen anderen Ehrenämtern im Dienst der Minderheit auch Vorsitzender des Donnerstagsclubs gewesen ist.

Bevor Irmgard Hänel das „Zepter“ an Martin Witte übergab, zauberte sie einen Riesenblumenstrauß hervor, den sie ihrer Amtsvorgängerin Maja Nielsen überreichte, die nach neun Jahren als Vorsitzende des Vereins zurückgetreten ist. Davor war sie darüber hinaus sieben Jahre stellvertretende Vorsitzende des Donnerstagsclubs gewesen.

Das Treffen des Donnerstagsclubs in der Schule wurde genauso musikalisch und fröhlich, wie es sich der Veranstalter erhofft hatte. Foto: privat

Irmgard Hänel freute sich, dass ihre Expertise dem Vorstand weiterhin erhalten bleibt. Maja Nielsen hatte sich dazu entschieden, den Vorsitz abzugeben, aber als Beisitzerin übernimmt sie künftig andere Aufgaben.

Nachhaltiges Geburtstagsgeschenk

Seit 22 Jahren ist Maja Nielsen übrigens bereits Mitglied des Vereins. Sie erhielt zum 60. Geburtstag den Jahresbeitrag geschenkt und hat seither die Mitgliedschaft behalten.

Nach dem Kaffee mit „Boller“ und Torte zündete Martin Witte eine Friedenskerze an und sang mit den Anwesenden das Kyrie Eleison, das auch von der ukrainischen Bevölkerung genauso gesungen wird, weil es auch zur orthodoxen Liturgie gehört.

Bevor er das eigentliche Programm anpackte, stimmte er ein Geburtstagslied für Erich Christian Bargum an. Das Vereinsmitglied hatte wenige Tage zuvor sein 90. Lebensjahr vollendet und gab deshalb Wein und Konfekt aus. Das Ständchen wurde ihm sogar zweistimmig überbracht.

Das Programm des Nachmittags bestand abwechselnd aus bekannten Liedern und klassischen Melodien. Dazwischen erzählte der Pastor dann lustige Geschichtchen. – Den Wein und das kleine Geschenk, das ihm Irmgard Hänel zum Abschluss als kleines Dankeschön für seine „Rettungsdienste“ überreichte, hatte er sich hochverdient.

 

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