Am 10. Juli ist Erika Østergaard still entschlafen. Allzu früh, wie es in der Todesanzeige heißt. Aber der Körper konnte nicht mehr, berichtet Uwe Østergaard, der ältere Bruder.

Erika Østergaard ist im Apenrader Krankenhaus auf die Welt gekommen. Sie war das dritte von vier Kindern. Der älteste Bruder starb vor 15 Jahren. Der ebenfalls ältere Bruder Uwe lebt in Skive, die jüngere Schwester Gisela wohnt mit ihrem Mann in Österreich.Die Familie lebte am Snorhave in Stollig, wo die aus Berlin stammende Mutter, nach dem Tod des Vaters, viele Jahre allein die Kinder erziehen und versorgen musste.

Nach dem Besuch der Deutschen Schule Schauby und der Deutschen Privatschule Apenrade, machte Erika ihr Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig. Es folgte das Psychologie-Studium in Kopenhagen, nach dessen Abschluss sie als Psychologin für Helsinge Kommune arbeitete.

Bei „Falck“ hat sie bis zur Pensionierung mehrere Jahre als Krisenpsychologin gearbeitet. „Erika war ein guter Mensch, eine gute Schwester. Sie wollte helfen – und hat auch uns immer beiseite gestanden“, erzählt Bruder Uwe. Sie war viele Jahre eine unentbehrliche Stütze für ihre jüngere Schwester Gisela und deren Tochter Maria.

Aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor. Liv lebt mit ihrer Familie in Vanløse, Morten und seine Familie wohnen auf Amager. Die beiden haben Erika jeweils zwei Enkelkinder geschenkt. Das jüngste ist erst vor einer Woche zur Welt gekommen.

Die Kinder und Enkelkinder bedeuteten Erika alles. Zu beiden Familien hielt sie regen Kontakt und sorgte unter anderem zweimal in der Woche für Livs Kinder.

Bis zuletzt hat Erika im eigenen Haus mit kleinem Garten gewohnt, das ihr sehr viel bedeutet hat. Erika hat in den vergangenen  Jahren mit Herzproblemen und schwerer Gicht zu kämpfen gehabt. Das ganzjährige Baden, das sie seit vielen Jahren betrieb, musste sie deshalb auch aufgeben.

Am Sonntag ist Erika Østergaard in ihrem Haus in Espergærde still entschlafen. Sie wird in der Nähe ihres geliebten Öresund ihre letzte Ruhestelle finden.