Familiennachrichten

In Bremen fing alles an: Gudrun und Hans Friedrich David seit 50 Jahren verheiratet

In Bremen fing alles an: Ehejubiläum im Hause David

In Bremen fing alles an: Ehejubiläum im Hause David

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Seit 50 Jahren glücklich „unter der Haube": Hans Friedrich und Gudrun David in ihrem Garten im Vibevænget Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ein bekanntes Ehepaar der deutschen Minderheit und der Gemeinschaft im Raum Tingleff feiert am 29. Juli goldene Hochzeit. Gudrun und Hans Friedrich David sind an dem Tag seit 50 Jahren verheiratet. Sie erfreuen sich an den Kindern sowie Enkelkindern und sind sportlich aktiv.

Ende Juli 1974 heiratete der aus Baistrup (Bajstrup) stammende Hans Friedrich David seine Gudrun, die als geborene Thörel in Bremen aufwuchs und wegen der Liebe nach Dänemark zog. 50 Jahre sind die beiden am 29. Juli verheiratet, und die Goldhochzeit soll im großen Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis natürlich gebührend gefeiert werden.

Bekanntschaften hat das Ehepaar reichlich gemacht, sei es beruflich oder privat. 

Das Schicksal führte zusammen

Hans Friedrich war viele Jahre Geschäftsführer und Mitinhaber der Transportfirma „Fair Trans“ in Klipleff (Kliplev). Auch Gudrun war in der Branche tätig und lernte als junge Frau in der Ausbildung ihren Hans Friedrich aus der deutschen Minderheit kennen, als dieser geschäftlich im Raum Bremen zu tun hatte. Mann kam sich schnell näher.

Es sei eine glückliche Fügung gewesen, sind sich die Eheleute bei einem „Small Talk“ in ihrem Haus am Vibevænget einig. Und es sei ein Geschenk, goldene Hochzeit bei guter Gesundheit feiern zu können, sagt Hans Friedrich emotional berührt.

Nach dem Umzug nach Tingleff wechselte Gudrun die Branche und arbeitete 34 Jahre im Kirchenbüro der Nordschleswigschen Gemeinde.

Nordschleswig und die Minderheit – die neue Heimat

Sie sei in Tingleff schnell heimisch geworden. „Das hier ist längst meine Heimat. Ich bin Nordschleswigerin“, sagt die 69-Jährige mit einem Lächeln.

„Ich bin sehr herzlich von den Nachbarn im Vibevænget aufgenommen worden. Das war unglaublich schön und hat es leicht gemacht, sich hier zurechtzufinden“, so die Goldbraut. 

Ressentiments, wie es zu der damaligen Zeit gern mal gegen Deutsche oder Deutschnordschleswigerinnen und -nordschleswiger gab, habe sie überhaupt nicht erlebt. „Ganz im Gegenteil.“

Gudrun und Hans Friedrich David lernten sich vor mehr als 50 Jahren in Bremen kennen. Foto: Karin Riggelsen

Hans Friedrich David ist nicht nur als ehemaliger Transportunternehmer ein bekanntes Gesicht in Tingleff und Umgebung. Der heute 74-Jährige gehörte auf lokaler und überregionaler Ebene verschiedenen Vorständen der Transportbranche an, war Zensor bei der Ausbildung von Speditionsauszubildenden und übte auch das Schöffenamt aus. 

Viele Ehrenämter

Schulverein der deutschen Schule Tingleff, Lions Club, SV Tingleff, Trägerverein für die geplante deutsch-dänische Begegnungsstätte „TINKA“ (Tinglev Fælles-, Kultur- og Aktivitetshus“) und Vertreter der Schleswigschen Partei im Steuerklagerat gehörten zu den Stationen seines ehrenamtlichen Engagements. Im TINKA-Vorstand ist David als Repräsentant der deutschen Gemeinschaft nach wie vor aktiv.

Auch wenn er sich beruflich aus der Branche zurückgezogen hat, hat Hans Friedrich immer noch ein wenig den Finger am Puls. Sohn Marc und Schwiegertochter Antje arbeiten beide bei „Fair Trans“. 

„Bei ihnen kann ich mich dann über die Firma erkundigen. Es gibt aber auch einen betriebseigenen Seniorklub mit ehemaligen Mitarbeitenden, die ab und zu im Unternehmen zu Gast sind und sich über alles informieren können“, erzählt Hans Friedrich.

Hans Friedrich David war jahrzehntelang eine treibende Kraft beim Transportunternehmen „Fair Trans“. Dem Sozialdienst Tingleff berichtete er nach seinem Ausscheiden über die Firma. Zu den Zuhörenden gehörte dabei auch Ehefrau Gudrun (r.). Foto: Friedrich Hartung

Sportliche Hobbys, Haus und Garten

Den Ruhestand weiß das Goldehepaar gut auszufüllen. Beide sind kulturinteressiert und gern Gäste bei Musikevents und anderen Kulturveranstaltungen. Das Reisen gehört ebenso zu den Freizeitbeschäftigungen wie Aufenthalte im familieneigenen Sommerhaus auf Röm (Rømø). 

Gudrun und Hans Friedrich treffen sich regelmäßig in einem Kartenspiel- und Würfelklub, treiben Sport in der Seniorengymnastikgruppe, schwimmen gern und schwingen sich gelegentlich auch auf das Fahrrad. 

Wegen einer Knie-OP legt Gudrun gerade eine Zwangspause ein. „Es wird immer besser und bald kann es dann wieder los gegen“, so die agile Ruheständlerin.

Die Ehejubilare kümmern sich gern um ihr Haus und als Hobbybotaniker mit recht viel Know-how um den Garten. Auch ein kleiner Teich am Vibeænget ist sich der Pflege der Davids sicher. Vor allem Hans Friedrich kümmert sich mit Vorliebe um „seinen“ Teich. 

Das ist hin und wieder mit einem Wermutstropfen verbunden. „Leider schaut der Fischreiher oft vorbei und schnappt sich die Fische“, so der Tingleffer. 

Es sagt es mit einem Schmunzeln und ohne nachtragend zu sein, denn so ist es nun einmal in der Natur, und die liegt dem Ehepaar am Herzen.

Familienmenschen

Noch viel mehr am Herzen liegen Gudrun und Hans Friedrich ihre drei Kinder und die insgesamt acht Enkelkinder. Die Davids sind ausgeprägte Familienmenschen, die mit ihren Lieben gern zusammen sind.

Haben am 29. Juli Grund zum Feiern: Gudrun und Hans Friedrich David. Foto: Karin Riggelsen

Nicole, Tanja und Marc wohnen mit ihren Familien zur Freude des Goldehepaars mittlerweile alle in Tingleff. Besonders genießen Gudrun und Hans Friedrich dabei, dass sie viel von den Enkelkindern mitbekommen, sie umgarnen und, wie man hört, verwöhnen können.

Die Familie David hat ein internationales Flair. Tanja ist mit dem Südtiroler Thomas verheiratet, Nicole und Marc René haben ihre Partner in Deutschland kennengelernt und nach Nordschleswig gelotst. Nicoles Mann Steffen stammt aus Wismar, Marcs Frau Antje aus Rostock. Der Vorteil: Alle sprechen Deutsch, und so manches Schwiegerkind hat auch schon „Sønderjysk“ verinnerlicht. 

Mehr lesen