Seniorenrat
Trotz Absage zum Bahnhof-Fahrstuhl: Hoffnung nicht aufgegeben
Trotz Absage zum Bahnhof-Fahrstuhl: Hoffnung nicht aufgegeben
Trotz Neins zum Bahnhof-Fahrstuhl: Hoffnung nicht aufgegeben
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Seit Jahren setzt sich der Seniorenrat der Kommune Apenrade für einen Fahrstuhl im Rothenkruger Bahnhof ein. Bisher ohne Erfolg. Jetzt gab es ein neues Schreiben von der zuständigen Behörde, das für unterschiedliche Reaktionen sorgte.
In dieser Woche warf der Postbote das lang ersehnte Schreiben der dänischen Bahn „Banedanmark“ in den Briefkasten von Jens-Christian Ingwersen. Ingwersen ist Vorsitzender des Apenrader Seniorenrates. In dem Schreiben steht die Antwort der Bahn, ob im Rothenkruger Bahnhof ein Fahrstuhl gebaut wird. Der ist nämlich dringend notwendig, wie der Seniorenrat findet.
23 Stufen führen zum Bahnsteig Rothenkrug hinauf. Mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck können sich die Fahrgäste vielleicht gegenseitig helfen, doch für Rollstuhlfahrer ist hier Schluss. Jene Bürger müssen gegebenenfalls den Umweg über Tingleff (Tinglev) in Kauf nehmen. Denn dort gibt es seit 2017 einen Fahrstuhl zum Bahnsteig.
Langjähriger Einsatz
Seit Jahren kämpfen der Seniorenrat und der dazugehörende Verkehrsausschuss deshalb um den Fahrstuhl. „Wie kann es sein, dass ein so viel genutzter Bahnhof, der der einzige in der Umgebung ist, so schlecht zugänglich ist. Damit werden ganze Menschengruppen von der Möglichkeit ausgeschlossen, die Bahn als Transportmittel zu nutzen“, schimpft der Seniorenratsvorsitzende.
Ernüchternde Antwort
Seit mehreren Jahren setzt sich der Seniorenrat deshalb für eine bessere Zugänglichkeit des Bahnsteigs ein. Die aktuelle Antwort der dänischen Bahn war jedoch erneut ernüchternd: Es gab ein Nein zum Bahnhofsfahrstuhl. Und das, nachdem Ingwersen seit Januar drei Briefe an die staatliche Behörde geschickt hatte. „Da steht ja nichts Neues drin, nichts, was wir vorher nicht auch gewusst hätten“, sagte er enttäuscht zu „JydskeVestkysten“.
Nicht aufgeben
Dieter Johannsen aus Bülderup (Bylderup) ist Mitglied im Seniorenrat und hat sich dem Verkehrsausschuss angeschlossen. Auch für ihn steht der Rothenkruger Fahrstuhl hoch oben auf der Prioritätenliste. Die Banedanmark-Absage ist für ihn jedoch noch nicht das Ende der Geschichte. „Es steht in dem Schreiben ja nicht, dass der Antrag auf einen Fahrstuhl abgelehnt ist. Es gibt ihn nur jetzt nicht“, stellt er fest und erklärt: „Im Infrastrukturplan ist festgehalten, dass die Bahnhöfe für alle zugänglich gemacht werden sollen. 650 Millionen Kronen sind dafür angedacht.“
Deshalb sei die Projektumsetzung nur eine Frage der Zeit. „Neue Projekte werden laufend genehmigt, und auf der To-do-Liste ist auch der Rothenkruger Fahrstuhl zu finden“, sagt Dieter Johannsen. „Wir haben so viel Arbeit in das Projekt gesteckt. Ich werde es nicht aufgeben“, gibt sich der Bülderup-Bauer kämpferisch.
Neue Pläne machen
Der Verkehrsausschuss trifft sich jetzt Anfang April zu einer Eilsitzung, um das weitere Vorgehen zu besprechen und Pläne zu schmieden, wie er berichtet.
Johannsen geht davon aus, dass die derzeitige Transportministerin Trine Bramsen zu einem Gespräch – vielleicht sogar vor Ort in Rothenkrug – eingeladen wird. „So können wir es vielleicht schaffen, das Projekt politisch bei Banedanmark priorisieren zu lassen“, hofft der Seniorenvertreter.
Projekt-Fürsprecher
Mit dem früheren Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) und auch seinem aktuell amtierenden Nachfolger Jan Riber Jakobsen haben die Senioren mindestens zwei Fahrstuhl-Fürsprecher. Schon 2018 traf sich Andresen, damals auf Anregung des Rothenkruger Gemeinderates, mit dem Folketingsmitglied und Parteifreund Hans Christian Schmidt, um unter anderem die Treppen-Situation in Rothenkrug in Augenschein zu nehmen. Ein Fahrstuhl schien in erreichbare Nähe gerückt. Passiert ist jedoch, wie wir wissen – nichts.
Keine Gelder von der Kommune
Für Jan Riber Jakobsen ist das nicht zu akzeptieren. „Es ist auch unser Wunsch, dass der öffentliche Verkehr vernünftig zugänglich ist, besonders mit dem Blick auf das Krankenhaus, das in der Nähe des Bahnhofes liegt“, sagt der Bürgermeister. Gegenüber „JydskeVestkysten“ erklärte er, wie sein Vorgänger, dass er es nicht als kommunale Aufgabe sehe, das Fahrstuhlprojekt mithilfe von Steuergeldern zu unterstützen oder gar ganz zu bezahlen.
Für den Seniorenrat heißt es deshalb, weiter Lobbyarbeit zu betreiben und für das Projekt zu arbeiten.