Mit Karen Frøsig verlässt eine der einflussreichsten Personen des dänischen Finanzsektors ihren Posten. 1994 startete Karen Frøsig ihre Karriere bei der Sydbank mit Hauptsitz in Apenrade. Als Chefjuristin begann ihre Laufbahn in dem Unternehmen. Seit 2008 war sie Teil der Leitung, seit 2010 Topchefin.

Mitte kommenden Jahres wird Frøsig ihren Posten aufgeben und die Räume der drittgrößten Bank Dänemarks nach 13 Jahren hinter sich lassen. Das berichtet das Unternehmen am Freitag in einer Börsenmitteilung.

Stolz auf das Unternehmen

Frøsig selbst kommt in der Mitteilung zu Wort: „Unsere Devise ist, dass Tüchtigkeit und Beziehungen Werte schaffen. Das ist schon lange unser Leitspruch, und es macht mich stolz und glücklich zu sehen, was für eine starke Bank aus diesem Fundament entstanden ist. Ich freue mich, eine so erfolgreiche Bank zu übergeben.“

Wer die Nachfolge antreten wird, sei noch nicht geklärt. Das werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, heißt es.

Der Planung nach soll eine Chefstelle zum 1. April neu besetzt werden. Nach einer Übergangsperiode, die mit dem 31. Juli endet, wird Frøsig sich in den Ruhestand verabschieden.

Sinneswandlung bei der Frauenquote

Dass mindestens eine Frau zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, war Frøsig bereits im vergangenen Jahr besonders wichtig. Laut einem Artikel von „alt.“ habe Frøsig lange keinerlei Anstalten gemacht, sich für die Stärkung der Frauenrolle im Arbeitskontext, in Form von Quoten, einzusetzen. Erst die Corona-Krise brachte sie zum Umdenken. Da habe sie Zeit gehabt, sich tiefergehende Gedanken in diese Richtung zu machen. Ihr sei bewusst geworden, dass entsprechende Quoten ein notwendiger Schritt seien, um mehr Frauen in Top-Positionen zu bekommen.

Solides Unternehmen

Verwaltungschef Lars Mikkelgaard-Jensen verkündet in der Mitteilung, dass Frøsig die Sydbank in den vergangenen 13 Jahren sicher durch alle Veränderungen und Herausforderungen geleitet habe, was der Grund dafür sei, dass die Bank heute so gut dastehe. „Die Sydbank ist heute in absoluter Topform und eine der am besten performenden Banken in Dänemark. Darauf sind wir sehr stolz“, heißt es.

Die Zahlen sprechen für sich. In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen von wachsenden Einnahmen, insbesondere durch gestiegene Zinsen, profitieren. 2022 kam daher ein Plus von 1,9 Milliarden Kronen zustande. Dieses Jahr rechne man sogar mit 2,9 Milliarden Kronen.