Ortsentwicklung

Kaufinteresse an Wassermühle in Krusau – womöglich kein Abriss

Kaufinteresse an Wassermühle – womöglich kein Abriss

Kaufinteresse an Wassermühle – womöglich kein Abriss

Krusau/Kruså
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Die Wassermühle in Krusau wird noch einmal zum Kauf angeboten. Foto: kjt

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Der Abriss war bereits im Bebauungsplan einschließlich der Kosten verankert. Nun bahnt sich eine Kehrtwende an. Für die marode Wassermühle in Krusau hat sich ein Interessent gemeldet. An eine Übernahme werden allerdings Bedingungen geknüpft.

Es schlug bei Ortsansässigen und kulturhistorisch Interessierten hohe Wellen, als der Apenrader Stadtrat beschloss,  die seit Jahrzehnten leer stehende und heruntergekommene Wassermühle in Krusau abzureißen. Lange Zeit gelang es nicht einmal für einen symbolischen Betrag von einer Krone, die marode Immobilie loszuwerden.

Nun hat sich ganz unerwartet eine andere Ausgangslage ergeben. Den Abrissbagger kann die Kommune womöglich abbestellen, und die für den Abriss angesetzte Summe in Höhe von 3 Millionen Kronen anderswo einplanen.

Wie Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) gegenüber „JydskeVestkysten“ bestätigt, hat sich ein Interessent oder eine Interessentin für die Übernahme der Mühle gemeldet. Um wen es sich handelt, könne und wolle er allerdings noch nicht mitteilen, so Jakobsen.

Wieder zum Verkauf anbieten

Der Finanzausschuss hat auf die neue Situation reagiert und auf der Februarsitzung entschieden, die Immobilie ab 1. März wieder öffentlich zum Verkauf auszuschreiben.

Einfach so hergeben wird die Kommune die Mühle und ihre Trakte allerdings nicht, denn an die Übernahme sind Bedingungen geknüpft.

Der neue Eigentümer muss die Trakte entweder ganz oder teilweise restaurieren oder den Abriss zeitnah – spätestens nach zwei Jahren –  so vornehmen, wie es die Kommune vorhatte. Läuft es auf eine Renovierung hinaus, muss der Bebauungsplan entsprechend geändert und der Abriss herausgenommen werden, heißt es in der Beschlussvorlage.  

Es ist somit noch offen, ob die Mühle erhalten bleibt oder der Interessent oder die Interessentin einen Abriss anpeilt und „nur“ über das Grundstück verfügen möchte.

Im Raum stehe eine Bewahrung der Immobilie, so Jan Riber Jakobsen auf Anfrage des „Nordschleswigers".

Viele Möglichkeiten

Für die Anwendungsmöglichkeiten restaurierter Trakte würde ein neuer Flächennutzungsplan großen Spielraum geben. Aufgelistet sind: Büro und Serviceeinrichtung, leichte Industrie und Handwerk, „publikumsorientierter Servicebetrieb“, Camping und Jugendherberge, Feriencenter, andere Urlaubs- und Freizeitangebote, Ausbildungseinrichtung und kulturelle Einrichtung.

Das Gebot für die Immobilie soll laut Beschluss des Finanzausschusses letztlich nicht ausschlaggebend sein. Im Gegenteil: Der Kaufpreis soll nur 10 Prozent der Entscheidung zugunsten eines Interessenten ausmachen. Mit 90 Prozent werden Qualität von Ideen und Entwürfen für die künftige Nutzung gewichtet.

Wie geht es weiter?

Der vom Finanzausschuss abgesegnete Zeitplan sieht wie folgt aus:

  • 1. März: Ausschreibungsbeginn mit Frist 15. März;
  • 29. März: Durchsicht eingegangener Angebote durch den Ausschuss für Grundstücksverkauf (grundsalgsudvalg);
  • 18. April: Bewertung durch den Finanzausschuss;
  • 26. April: Bewertung/Festlegung durch den Stadtrat.
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