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SC Saxburg: Der Teamsport bleibt das Sorgenkind

SC Saxburg: Der Teamsport bleibt das Sorgenkind

SC Saxburg: Der Teamsport bleibt das Sorgenkind

Saxburg/Saksborg
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Der SC Saxburg zog im örtlichen Krug Jahresbilanz. Foto: kjt

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Ganze Handballmannschaften sind nur noch über Spielgemeinschaften zu bilden. Das bekommt der SC Saxburg allzu deutlich zu spüren, so der Vorsitzende auf der Generalversammlung. Punkten kann der SC dennoch – dank der Bandbreite.

„Wir sind nach Corona im Verein wieder gut in Gang gekommen, aber es wird immer schwieriger mit dem Mannschaftssport“, brachte Vorsitzender Martin Hansen auf der Generalversammlung des SC Saxburg im örtlichen Krug das Kernproblem des Vereins auf den Punkt. Ein Phänomen, das seit Jahren landesweit allgegenwärtig ist.

Vor allem in den älteren Altersklassen im Kinder und Jugendbereich, wenn nach Jungen und Mädchen getrennt wird, fehle es an Spielerinnen und Spielern.

„In den Altersklassen U13 und U15 gibt es leider nur Jungenmannschaften“, so Hansen mit Bedauern.

Spielgemeinschaften unumgänglich

Die Spielgemeinschaft, die deshalb mit dem dänischen Nachbarverein BBI („Bylderup-Burkal Idrætsforening") eingegangen wurde, reiche zum Teil nicht mehr aus, um Mannschaften voll zu bekommen. „Wir haben uns bereits mit dem SV Tingleff kurzgeschlossen, der wiederum mit einem anderen dänischen Verein eine Spielgemeinschaft hat. Die Kooperation besteht somit aus vier Vereinen und deckt ein großes Einzugsgebiet ab. Das ist schon merkwürdig, doch es bleibt keine andere Wahl“, so der Vorsitzende.

Wegen der Probleme entschied sich der SC dafür, beim Dorffest der deutschen Vereine in Saxburg anstatt eines Handball-Turniers ein Kleinfeld-Fußballturnier zu veranstalten. Das habe sich bewährt.

„Es ist einfacher, ein Fußballteam zusammenzustellen, da bei solch einem Kleinfeldturnier nicht so viele Spielerinnen und Spieler in einem Team sind“, ergänzte der Vorsitzende.

 

SC-Vorsitzender Martin Hansen (2. v. l.) berichtete vom vergangenen Vereinsjahr. Links Kassierer Michael Mathiesen, rechts Protokollführerin Thea Nissen Foto: kjt

Man sei bemüht, weiterhin Werbung für den Handball zu machen und Kinder dafür zu begeistern. Als Beispiel nannte Hansen die Teilnahme an der Aktion „Handballkarawane“ des Handballverbandes. Die Vereine und Schulen aus dem Raum Bülderup, darunter auch die Deutsche Schule Buhrkall, waren zu dem Aktionstag eingeladen.

„Wir haben T-Shirts an die Kinder der deutschen Schule mit SC- und Schullogo verteilt. Unsere Homepage ist in Zusammenarbeit mit dem BDN neu gestaltet worden, und wir haben einen Flyer mit Infos über unsere Angebote erstellt“, nannte Martin Hansen weitere Maßnahmen, die unter anderem auch Zuzüglerfamilien auf den Klub aufmerksam machen sollen.

„Vielleicht gibt es von zugezogenen Familien auch Anregungen für neue Angebote, die wir aufnehmen könnten“, hofft er.

Trotz Krise im Mannschaftssport spiele der Handball immer noch eine wichtige Rolle im SC, so der Vorsitzende.

Hoffen auf den Klassenerhalt

Im Erwachsenenbereich gibt es zwei Herrenmannschaften und, dank Zugangs fast einer kompletten Mannschaft aus Tingleff, auch eine Damenmannschaft. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere erste Herrenmannschaft den Klassenerhalt in der Jütlandserie schafft“, so der Vorsitzende zur sportlichen Ausgangslage im Klub.

Um den Verein langfristig auf ein stabiles Fundament zu stellen, soll Vielfalt der Schlüssel sein. Neben Handball wird über eine weitreichende Spielgemeinschaft im Kinderbereich auch Fußball angeboten, und es wurde auch versucht, Tischtennis einzuführen.

Erfolgreich erweist sich das Floorball-Angebot im Erwachsenenbereich. „Das Gute ist, dass es auch Leute anspricht, die man sonst nicht beim Sport wie Handball gesehen hat“, so Martin Hansen.

Zu einem wichtigen neuen Angebot hat sich darüber hinaus die Kajaksparte gemausert. Ideengeber, Gründer und Spartenleiter Rolf Andresen ließ das vergangene Jahr Revue passieren.

Umdenken in der Kajaksparte

Es laufe an und für sich gut, „es gibt allerdings das Problem, die Leute im Verein zu halten. Einige kaufen sich ein eigenes Boot und gehen dem Hobby auf eigene Faust nach“, so der Kajak-Initiator.

Rolf Andresen (3. v. l.), treibende Kraft bei der Einführung eines Kajakangebots im SC, berichtete, wie es in der Sparte so läuft. Foto: kjt

Man überlege, einen geringeren Passivbeitrag zu erheben und zusätzliche Beiträge erst bei der Teilnahme an den Kajak-Klubtreffen zu verlangen, um so die Kajakfreunde zu halten.

Auf der Suche nach einer neuen Lagerstätte für die Klubkajaks tue sich eine Möglichkeit  auf dem Gelände der deutschen Schule auf, wo der Bau eines Schuppens geplant ist, ergänzte Rolf Andresen den „Lagebericht".

Der SC-Vorstand geht mit einer weiteren Person ins neue Vereinsjahr. Das Gremium wird um einen zusätzlichen Stellvertreterposten ergänzt. Für diesen Posten hat sich Anita Lorenzen zur Verfügung gestellt.

Die zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder Thea Nissen und Michael Mathiesen wurden wiedergewälht. Letztgenannter hatte kurz zuvor als Kassenwart eine nahezu ausgeglichene Jahresbilanz vorgelegt.

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
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