Spielgemeinschaft

So wollen örtliche Sportvereine den Fußball am Leben halten

So wollen örtliche Sportvereine den Fußball am Leben halten

So wollen örtliche Sportvereine den Fußball am Leben halten

Saxburg/Saksborg
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Eine Spielgemeinschaft im Raum Rapstedt und Bülderup soll den Fußball im Kinder- und Jugendbereich stärken (Archivfoto). Foto: Jan Peters

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Ein offizieller Schulterschluss zwischen vier Sportvereinen im nordwestlichen Einzugsgebiet von Tingleff soll das Fußballspielen in möglichst vielen Jahrgängen sicherstellen. Bei der Kooperation ist auch der SC Saxburg dabei.

Es ist ein altbekanntes Problem, das nicht nur kleinen Vereinen auf dem Land, sondern auch Vereinen in größeren Orten zu schaffen macht.

Der Mannschaftssport ist auf dem Rückzug – auch bei den populärsten Sportarten wie Handball und Fußball. Immer weniger Kinder und Jugendliche sind für den Mannschaftssport zu begeistern, was damit endet, dass Klubs in einigen Jahrgängen keine Teams stellen können.

Wer spielen möchte, müsste den Verein verlassen, eine Sondererlaubnis für einen jüngeren Jahrgang bekommen oder sich einer höheren Altersklasse anschließen, wenn es diese denn gibt.

Negativspirale enden lassen

Um diesen Teufelskreis im Fußballbereich entgegenzuwirken, haben vier Sportvereine aus dem Großraum Rapstedt (Ravsted) und Bülderup (Bylderup) eine Spielgemeinschaft vereinbart.

„RØBS“ lautet der Name der formalisierten Kooperation. Neben den Sportvereinen in Rapstedt, Osterhoist (Østerhøjst) und Bülderup ist auch der SC Saxburg dabei.

„Es gab für einzelne Jahrgänge bereits eine Kooperation zwischen den Vereinen, damit Mannschaften überhaupt gebildet werden können. Nun ist die Zusammenarbeit erweitert und formalisiert worden“, so SC-Vorsitzender Martin Hansen.

Obwohl er selbst eher Handballer ist und mit Fußball nicht so viel am Hut hat, wie er sagt, sehe auch er die Notwendigkeit für solche eine Spielgemeinschaft, um Kinder und Jugendliche bei der Stange halten zu können.

Nach wie vor eigenständiger Verein

„Die beteiligten Klubs bleiben aber selbstständige Muttervereine. Das war uns ganz wichtig“, betont der SC-Vorsitzende.

Ähnlich wie bei der Handball-SG mit Bülderup bleiben SCer, die bei der Fußball-Fusion „RØBS“ aktiv sind, Mitglieder in ihrem Stammverein bzw. werden als Neueinsteiger SC-Mitglied, wenn sie es wünschen.

Die neue SG deckt ein großes Gebiet ab. Vereinbart ist daher, dass Training und Punktspiele abwechselnd in Rapstedt, Osterhoist und Bülderup stattfinden.

Wie die Verantwortlichen der Fußball-SG mitteilen, sollen damit mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.

Auf den Sportanlagen dieser Orte sollen Aktivitäten stattfinden, Anfahrtswege für Aktive und Eltern gerecht verteilt sein, und potenzielle neue junge Spielerinnen und Spieler sollen die Möglichkeit bekommen, beim Fußballtraining in ihrer Umgebung hineinschnuppern zu können.

Breit aufgestellt

Mit acht Jahrgängen im männlichen und weiblichen Bereich soll der „RØBS“-Betrieb nach den Ferien erst einmal anlaufen. Trainer und Betreuer sind gefunden. Los geht es in den Jahrgängen von U8 bis U15 sowie in einer U13-Mädchen-Mannschaft.

Um in Sachen Spielerzahl am Ball zu bleiben, ist eine SG-Facebookseite („RØBS fodbold“) eingerichtet worden, mit der über den Betrieb informiert wird und neue Spieler zum Mitmachen animiert werden sollen.

Eine 11er-Mannschaft bei der U17 ist leider nicht zustande gekommen. Die  Akteure können sich aber gern schon den 7er- oder 11er-Teams der Senioren in Rapstedt oder Bülderup anschließen, so der Hinweis der neuen Spielgemeinschaft.

Das Aushängeschild und die DNA des SC Saxburg ist nach wie vor Handball. Das mit der Gründung der SG „RØBS“ der Fußball zu sehr in die Quere kommt und Handball spielende Kinder womöglich „überlaufen“, fürchtet Martin Hansen nicht.

Sommer- und Winterangebot schaffen

„Handball ist in erster Linie ein Hallensport im Winter. Fußball im Kinder- und Jugendbereich findet im Sommer statt. Es kollidiert nicht und bietet Kindern sogar die Möglichkeit, das ganze Jahr über aktiv zu sein“, so Hansen.

„Es könnte eher unser Kinder-Faustball etwas herausfordern, das gut angelaufen ist. Eingeführt wurde es vor allem für die Handballer, damit sie sich im Sommer einer anderen Sportart widmen können. Nun ist Fußball auch eine Sommersportart, ich glaube aber nicht, dass es ein Problem wird“, sagt der SC-Vorsitzende.

Ein möglichst breites Angebot bieten, um Kinder und auch Erwachsene zu Sport und Gemeinschaft zu bewegen und damit letztendlich das Fortbestehen des Vereins zu sichern, das haben sich die SC-Verantwortlichen auf die Fahne geschrieben.

Seit einiger Zeit gebe es bereits eine Kajak-Sparte und in Kürze könnte noch eine weitere Sparte dazukommen. Man sei bestrebt, das eigene Angebot zu erweitern bzw. anzupassen, so Hansen.

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