Naja und Emilie balancieren den kleinen Plastikball auf dem Schläger um die Parcours-Stangen. Konzentriert passieren sie die Hindernisse, und es gelingt, den Ball nicht vom Tischtennisschläger fallen zu lassen.

An anderer Stelle werden andere Geschicklichkeits- und Zielübungen ausgeführt. Micas und Jonas trainieren an einer hochmodernen Ballmaschine.

In der Turnhalle der Deutschen Schule Pattburg drehte sich am Mittwochvormittag alles um Tischtennis.

Die fünfte Klasse übte für das Tischtennis-Sportabzeichen, das Tischtennisexperte Christian Flader auch bei anderen Klassen „abnehmen“ wird. Er ist Mitarbeiter der Schulfreizeitordnung (SFO) in Buhrkall und besitzt die Tischtennis-B-Lizenz.

Kooperation mit dem Jugendverband

Er kam mit Lasse Tästensen ins Gespräch, Geschäftsführer des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig. Man vereinbarte eine Zusammenarbeit mit dem Ziel, das Interesse für Tischtennis zu stärken.

Auf die Expertise von Flader wurde auch Leif Thomsen aufmerksam, SFO-Mitarbeiter in Pattburg und treibende Kraft des Pattburger Sportvereins (PSV). Tischtennis im PSV mit einem Experten – das wäre doch was!

Man tat sich mit Flader zusammen, der bei seiner Premiere als Tischtennisbotschafter gleich in doppelter Mission in Pattburg unterwegs ist.

In Schule und Verein

Zum einen wird in der Schulturnhalle ab jetzt mittwochs von 17.15 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 12 Uhr in Regie des PSV Tischtennis für Groß und Klein angeboten. Zum anderen übt Flader mit den Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit den Sportlehrern für das Tischtennisabzeichen.

Dafür gilt es, bei den Aufgaben an den verschiedenen Stationen möglichst viele Punkte zu sammeln bzw. Treffer zu erzielen.

Es winken Urkunden, die je nach Wertung in drei Sterne (sehr gut), zwei Sterne (gut) und einen Stern (talentiert) eingestuft sind.

„Die Schülerinnen und Schüler bekommen es schon ganz gut hin“, zeigte sich Flader beim Training der fünften Klasse zuversichtlich, dass alle das Sportabzeichen schaffen und einige es sogar auf drei Sterne bringen.

Motivationsschub

Das Üben für das Sportabzeichen war Ansporn und  Appetitwecker zugleich. Vielleicht kommt der eine oder andere Schüler oder die eine oder andere Schülerin auf den Geschmack und schließt sich dem Tischtennisangebot des PSV an.

„Es gibt auf jeden Fall schon mal einen Gutschein für drei kostenlose Teilnahmen“, erwähnt Flader mit einem Schmunzeln.

Am Abend nach dem Sportabzeichentraining in der Schule stand das allererste Tischtennistreffen des PSV an. Am Sonnabend geht es dann weiter.

„Es stehen zurzeit leider nur zwei Platten zur Verfügung. Man muss sehen, wie das Angebot angenommen wird und ob weitere Platten dazukommen müssten“, so Flader.

Allen voran ist auch PSV-Vertreter Leif Thomsen gespannt, ob das Angebot ankommt. Er ist selbst sportbegeistert und hatte seit der Kindheit, in der er sich an der heimischen Platte hart umkämpfe Matches mit seinem Bruder lieferte,  immer mal wieder den Tischtennisschläger in der Hand.

An seiner Begeisterung für den Rückschlagsport soll es nicht liegen.

Für Klein und Groß

Jeder ab sechs Jahren kann bei den PSV-Tischtennistreffen mitmachen. „Es ist als Familientischtennis gedacht. Eltern und auch Großeltern können gern mitmachen. Man muss nur Mitglied im PSV werden“, erwähnt Christian Flader.

Sollten einige Kinder – ob in Pattburg oder anderen Orten – besonders tüchtig und auch ambitioniert sein, sei auch die Teilnahme an Turnieren denkbar, so Chefcoach Flader.

Das Angebot darf gern Schule machen. Flader würde auch für andere Vereine und Schulen anleiten.

Vorgesehen sei, dass er „Starthilfe“ gibt, „und sich vor Ort jemand als Übungsleiter zur Verfügung stellt“, so der 41-Jährige, der in Deutschland schon mal eine Damenmannschaft aus der 2. Bundesliga trainiert hat.

Denkbar sei unter anderem ein Trainingsangebot für Kinder in Tingleff, wo mit großem Erfolg gerade eine Senioren-Tischtennisgruppe ins Leben gerufen werden konnte.

„Carsten Thomsen (Vorsitzender) vom SV Tingleff hatte mich angesprochen. Man muss sehen, ob etwas möglich ist. Über den Jugendverband ist ja gerade auch das Faustballspielen in Gang gebracht worden. Die beiden Angebote sollten nach Möglichkeit nicht kollidieren“, so Flader.