Umweltschutz

PET und schwarz: Dann gibt es keine Zukunft – auch nicht in Apenrade

PET und schwarz: Dann gibt es keine Zukunft

PET und schwarz: Dann gibt es keine Zukunft

Apenrade/Aabenraa
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Kunststoffe werden wiederverwertet – wenn es sich um die „richtigen“ handelt. Foto: Karin Riggelsen

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Während in Deutschland für Frischfleisch durchsichtige Kunststoffverpackungen benutzt werden, verwenden Lieferanten für den dänischen Markt zumeist schwarzes PET. Das lässt sich jedoch nicht wiederverwerten und landet in der Verbrennungsanlage. Zudem gilt der Kunststoff als gesundheitsschädlich. Es gibt jedoch eine einfache Lösung.

Polyethylenterephthalat: Das Wort ist kaum auszusprechen. Das Kürzel PET, das für das klobige Wort steht, dürfte vielen jedoch geläufig sein. Dahinter steckt ein Kunststoff, der oftmals in der Verpackungsindustrie und dabei speziell für Lebensmittelverpackungen eingesetzt wird.

PET lässt sich eigentlich gut recyceln und für neue Aufgaben verwenden. So fordern es auch die Gesetze der Europäische Union. Müllberge sollen damit verhindert und Ressourcen sowie die Umwelt geschützt werden. Doch in Dänemark gibt es einen Haken: Fleisch wird zu einem großen Teil in schwarzen PET-Packungen geliefert. Das sehe appetitlicher aus, so die Begründung der Hersteller. Zudem sind schwarze Verpackungen am günstigsten.

Schwarze Problempackungen

Das schwarze PET lässt sich jedoch nicht wiederverwerten. Auch wenn es von den Verbraucherinnen und Verbrauchern in die Plastikabfälle geworfen wird, können es die entsprechenden Unternehmen nicht recyceln. Die Sortieranlagen erkennen die mit dem Zusatzstoff „Carbon black“ versetzten Packungen nicht. Die schwarzen Verpackungen landen schließlich in den Verbrennungsanlagen im Land. Das berichtete „Danmarks Radio“ („DR“).

Auch in der Kommune Apenrade sei das der Fall, schreibt Kristian Aaskov, Leiter der Abteilungen Kommunikation und Kundenservice beim kommunalen Entsorgungsunternehmens Arwos, auf Anfrage. Die schwarzen PET-Packungen landen dann in der Müllverbrennungsanlage in Sonderburg (Sønderborg). „Das Recyclingverfahren ist zu teuer“, so Aaskov.

Aussortieren ist nicht möglich

Die schwarzen Packungen stellen eine Herausforderung für die Sortieranlagen dar, weil die infrarotgesteuerten Anlagen das Schwarz nicht erkennen können, und die dunklen PET-Verpackungen deshalb mit anderen nicht verwertbaren Kunststoffen im Restmüllbehälter landen. Diese Abfälle werden dann verbrannt.

In den deutschen Supermärkten wird Frischfleisch übrigens in durchsichtigen Kunststoffverpackungen angeboten, die wiederverwertet werden können.

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen Änderungen fordern

Obwohl das Problem schon seit Jahren bekannt ist, hat sich in den Supermarktregalen nicht viel geändert. Verbraucherinnen und Verbraucher in Dänemark können auf den Markt Einfluss nehmen, indem sie keine schwarzen PET-Verpackungen oder -Produkte kaufen und den Herstellerunternehmen mit der Nachfrage nach nicht schwarzen Packungen signalisieren, dass ein Umdenken notwendig ist.

Jetzt hat der dänische Umweltminister Magnus Heunicke (Sozialdemokratie) angekündigt, ein Verbot für Kunststoffarten erlassen zu wollen, die sich nicht wiederverwerten lassen, berichtete „DR“.

Bis das Verbot in Kraft tritt, gelten jedoch die bisherigen Gesetze und Regeln. Im Haushalt sollen Verpackungen übrigens ausgespült werden, bevor sie in den Abfall wandern. Schwarze Verpackungen könnten gleich in den Restmüll, der verbrannt wird.

 

 

 

 

Recycling von Plastik

  • Jedes Jahr werden etwa 61.000 Tonnen Kunststoff zur Wiederverwertung in den dänischen Haushalten gesammelt.
  • Etwa die Hälfte davon wird für neue Produkte genutzt.

Quelle: Umweltbehörde

https://mst.dk
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