Deutsche Minderheit

Kriegsgräberbeauftragter lädt zum Vortrag über Suche nach Kriegstoten ein

Kriegsgräber: Experte spricht über Suche nach Vermissten

Kriegsgräber: Experte spricht über Suche nach Vermissten

Apenrade/Aabenraa
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Auf einem Soldatenfriedhof in Kursk in Russland hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge vielen im Bereich der dortigen einstigen Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs oft anonym beerdigten deutschen Soldaten nach dem Identifizierungseinsatz eine würdige letzte Ruhestätte eingerichtet. Foto: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

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Gemeinsam mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) lädt Kristian Lauritsen am Dienstag, 9. November, 19 Uhr, zur Veranstaltung „Wie wir die Toten finden“ mit dem Leiter des Umbettungsdienstes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Thomas Schock, ins Haus Nordschleswig in Apenrade ein.

In vielen Familien, auch in Nordschleswig, wird über Angehörige berichtet, die meist als Soldaten, mitunter auch als Krankenschwestern oder Zivilisten, im Ersten oder Zweiten Weltkrieg im Einsatz gewesen sind und nicht in die Heimat zurückgekehrt sind.

Namen auf Friedhöfen

So findet man in vielen Dörfern und Städten auf Friedhöfen Grabsteine, auf denen Namen von Personen mit dem Hinweis „vermisst“, mitunter mit Angaben zu berüchtigten Kriegsschauplätzen, zu sehen sind. In den Jahrzehnten nach dem Kriegsende sind viele Schicksale vermisster Personen, vor allem nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, unter Mitwirkung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge aufgeklärt worden. Über den für viele Angehörige bis heute wertvollen Einsatz der Organisation informiert am Dienstag, 9. November, 19 Uhr, der Leiter des Umbettungsdienstes des Volksbundes, Thomas Schock, im Haus Nordschleswig in Apenrade, Vestergade 30.  

Thomas Schock ist beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Experte für die Auffindung, Identifizierung und Umbetten von Kriegstoten. Foto: Volksbund Deutsche Kriegsgrberfürsorge e. V.

 

Zum Vortrag mit dem Titel „Wie wir die Toten finden“ lädt der neue Beauftragte für die Kriegsgräberfürsorge in Nordschleswig, Kristian Lauritsen, zusammen mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) ein. Zur Einführung spricht der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Schleswig-Holstein, Frank Niemanns. 

 

Kristian Lauritsen aus Christiansfeld ist seit September 2021 Beauftragter für die Kriegsgräberfürsorge in Nordschleswig. Foto: Karin Riggelsen

 

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Thomas Schock wird über die Auffindung vieler Tausender sterblicher Überreste vor allem von Kriegstoten insbesondere in Russland, der Ukraine, Polen und anderen Staaten des einstigen Ostblocks, aber auch in der ehemaligen DDR, berichten.

 

Bis heute werden Vermisstenfälle aufgeklärt

Schock wird Einblick in seine Arbeit und die Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen im Bereich der Fundorte und die bis heute andauernde Identifizierung von Personen berichten. Thomas Schock war lange im Baltikum und in Polen im Einsatz. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge arbeitet für die Versöhnung und Verständigung der Menschen in Europa und weist auf die Verantwortung der deutschen Politik und Kriegsführung für die Kriege und deren Folgen hin.

Mahnung für Frieden

„Der Tod eines jeden Menschen im Krieg ist eine Mahnung für den Frieden“, heißt es in den Erläuterungen der Organisation, die heute auch mit moderner Informationstechnik an der Erforschung bis heute nicht aufgeklärter Schicksale vermisster Personen arbeitet. In Datenbanken werden hunderttausende Namen aufgelistet. „Auch die Toten, die Schuld auf sich geladen haben, besitzen das Anrecht auf ein Grab“, so ein weiterer Hinweis.      

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