Deutsche Minderheit

Diese Projektwoche in Pattburg war besonders gewinnbringend

Diese Projektwoche in Pattburg war besonders gewinnbringend

Diese Projektwoche war besonders gewinnbringend

Pattburg/Padborg
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Natur- und Techniklehrer Stefan Winter hat zur „NiM“-Woche an der Deutschen Schule Pattburg einen beachtlichen Zuschuss besorgen können. Foto: kjt

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Gut ausgestattet konnten die Kinder der Deutschen Schule Pattburg die „NiM“-Woche zum Thema Universum angehen. Zu verdanken war das Natur- und Technik-Lehrer Stefan Winter, der zum Schwerpunktthema Robotertechnik einen hohen Zuschuss „angeln“ konnte.

Roboter, künstliche Intelligenz (KI), Programmieren und die unendlichen Weiten des Universums. Für so manche sind diese Dinge böhmische Wälder. Für Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Pattburg nicht. Zumindest nicht mehr.

Während der landesweiten „NiM“-Woche (Natur im Mittelpunkt) zum Thema Universum, auf Dänisch wird die Projektwoche „Naturvidenskabsfestival“ genannt, befassten sich die Kinder klassenweise mit diesen modernen Technologien.

Klassenraum als Hightech-Center

Bei einem Besuch am Donnerstag glich der Gemeinschaftsraum der Schule dann auch einem KI-Center. Die Klassen 4 und 5 hatten Laptops aufgeklappt, scrollten in einem speziellen Programmierprogramm auf und ab und hantierten mit Mikrochips, Kabelsteckern und speziellen kleinen Roboterfahrzeugen, sogenannten „Cutebots“.

Die hat die Schule dank eines Zuschusses aus dem Festival-Fördertopf „Festivalpuljen“ anschaffen können.

 

Wichtiges Arbeitsgerät beim Programmieren der Cutebots war der Laptop. Foto: kjt
Mit diesen speziellen Minirobotern befassten sich die Kinder der Deutschen Schule Pattburg in der „NiM“-Woche. Foto: kjt

Fast 20.000 Kronen hat Natur- und Techniklehrer Stefan Winter mit seinem Antrag herbeigezaubert. Damit landete die Pattburger Schule im Maximalbereich möglicher Zuschüsse. Mit den Fördergeldern konnte auch noch spezielle Legotechnik angeschafft werden.

Der Aufwand für den Antrag zahlte sich aus

Die Arbeit, die Lehrer und „Technikfreak“ Winter in die Projektbeschreibung zum Antrag gelegt hatte, fand augenscheinlich Anklang.

„Den Antrag hatte ich bereits vor den Sommerferien ausgearbeitet und eingereicht, und wir freuen uns natürlich, dass unsere Projektwoche diesen großen Zuschuss bekommen hat“, so Winter am Rande des Treibens im Pattburger Technikcenter.

Stefan Winter mit Equipment, dessen Anschaffung er mit einem Antrag möglich machte. Foto: kjt

Künstliche Intelligenz, Programmieren und Robotertechnik im Kontext mit dem Sonnensystem. Das sei der rote Faden der Projektwoche gewesen, wobei die Schülerinnen und Schüler mit der speziellen Ausrüstung drauflosexperimentieren konnten, so Winter.

Diese Themenfelder werden künftig auch in den Schulalltag einfließen. „Das Unterrichtsministerium hat einen Fokus darauf, und es ist Teil des Lehrplans“, so der Natur- und Techniklehrer, mit dem die Schülerschaft einen Kenner der Materie an der Seite hat.

Altersgerechtes Lernen

Während die unteren Klassen sich Künstlicher Intelligenz und Robotertechnik mit den Fahrzeugen „Bee-Bots“ in Bienengestalt spielerisch näherten und sich zudem mit dem Universum befassten, tauchten die Klasse 4 und 5 sowie 6 und 7 tiefer in die Materie ein.

Beim Einsatz der „Bee-Bots" auf der Landkarte lernten die Kinder unter anderem etwas zum Thema Koordinatensystem. Foto: DS Pattburg
Merle (l.) und Louisa waren die Synchron-Expertinnen im Umgang mit den „Bee-Bots“. Sie stellten die kleinen Roboter so ein, dass sie sich nebeneinander genau gleich über den Boden bewegten. Foto: kjt

„Die machen das schon sehr gut“, so das Lob von Stefan Winter an die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Experimentierfreude

Gruppenweise arbeiteten die Kinder am Laptop und bereiteten den „Cutebot“ für den Einsatz vor. Fahrwege und Fahrverhalten wurden vorgegeben, vergleichbar mit Mond- und Marsfahrzeugen, die ohne Fahrer manövrieren müssen.

„Die Cutebots können noch viel mehr. Wir haben sogar Stein, Schere, Papier mit ihnen gespielt. Auch das lässt sich programmieren. Die Symbole Stein, Schere oder Papier werden mittels kleiner Leuchtdioden angezeigt. Auch mit Musik lässt sich etwas machen“, schwärmt der Natur- und Techniklehrer von den Möglichkeiten des Equipments, an dessen Anschaffung er maßgeblichen Anteil hat.

Die Kinder scheinen mit der Technik gut zurechtzukommen. An den Laptops wird in Kleingruppen genau auf den Bildschirm geschaut, gescrollt, getippt und mit dem Finger auf wichtige Abschnitte gezeigt.

Die größeren Schulkinder arbeiten am Laptop mit einem speziellen Programmierprogramm. Foto: kjt
Drei Programmiererinnen bei der Arbeit Foto: kjt

Auch die Forschergruppe um Henrik Klein wirbelt am Laptop und stellt damit das mit Kabel verbundene spezielle Roboterfahrzeug bzw. den Chip ein.

„Ich programmiere gerade, dass das Fahrzeug auf einer schwarzen Linie entlangsteuert und an einer Stelle automatisch stehenbleibt. Mal sehen, was wir dann noch an Änderungen vornehmen“, erzählt der Fünftklässler, der den „Cutebot“ kurz darauf auf dem Boden die vorgegebene Tour machen lässt.

Henrik Klein hat Gefallen an der Arbeit mit den „Cutebots" gefunden. Foto: kjt

Das Interesse geweckt

Die großen Vorkenntnisse habe er nicht gehabt, verrät Henrik. Er sei überrascht, wie schnell man sich in das spezielle Programm und die Robotertechnik einarbeiten konnte. Er könne sich vorstellen, sich auch zu Hause mit diesen Dingen weiterzubeschäftigen, so der Pattburger.

Das ist ganz im Sinne von Lehrer Stefan Winter. Die Projektwoche wäre dann ein voller Gewinn, nicht nur wegen des Zuschusses.

Joel und Tim tüftelten an einem Lego-Windrad. Foto: kjt
Die „Bee-Bots" wurden auf Exkursion zu den Planeten geschickt. Die Wegstrecke galt es zu programmieren. Foto: kjt

Buntes Weltraum-Programm

Neben dem Arbeiten mit den Robotern stand in der „NiM“-Woche noch so manch anderes auf dem Programm. Die Kinder befassten sich mit der Filmfigur „Mark Watney“, die als Astronaut auf dem Mars zurückgelassen wird und der es mit technischem Know-how gelingt, Sauerstoff zu erzeugen und Signale zu senden, um gerettet zu werden.

Eine Tour ins Planetarium in Glücksburg mit Infos eines Dozenten zu Himmelskörpern sowie ein Besuch im Deutschen Gymnasium für Nordschleswig, um von dessen Schulleiter Jens Mittag auf anschauliche Weise Wissenswertes über Raketen und DNA vermittelt zu bekommen, standen ebenfalls an.

Auf dem Programm stand in der Projektwoche auch ein Besuch des „Planetariums" in Glücksburg. Foto: DS Pattburg
Forscherinnen und Forscher aus Pattburg beim Gastspiel am Gymnasium in Apenrade Foto: DS Pattburg
Selbstversuch mit Speichelprobe: Ein Themenschwerpunkt beim Besuch des deutschen Gymnasiums in Apenrade war DNA. Foto: DS Pattburg

Weitere Themenfelder waren allgemeine Astrologie und die der Mayas vor über 1.000 Jahren. Arbeitsgruppen präsentierten ihre Recherchen bei kleinen Vorträgen den anderen Kindern.

Am Freitag wurde in der Schulküche abschließend zum Thema gebacken und gekocht.

Die Astronautinnen und Astronauten und Raketenbauerinnen und -bauer der unteren Klassenstufen Foto: DS Pattburg
In derProjektwoche zum Thema Universum wurden astronomisch leckere Kuchen gebacken. Foto: DS Pattburg
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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