Seit fünf Jahren bringt Hans Jacob Nissen die „Immer watt“ zu etwa 60 Mitgliedern des Rothenkruger Ortsvereins des Bundes Deutscher Nordschleswiger nach Hause. Das über 40-seitige Infoblatt enthält Berichte von deutschen Vereinen und Institutionen sowie der deutschen Kirchengemeinde im Ort.

Kompromiss gefunden

Der Druck ist jedoch nicht ganz billig, wie der Ortsvereinsvorsitzende Gerhard Mammen zugibt. Im Januar ist im Vorstand deshalb diskutiert worden, ob man die „Immer watt“ weiterhin herausbringen wolle. „Wir haben uns dafür entschieden“, so Mammen. Die Druckkosten wurden um die Hälfte reduziert, indem das Blatt in Schwarz-Weiß gedruckt wird. Online ist die Originalversion in Farbe zu sehen.
 

Doch Gerhard Mammen sieht zwei wichtige Gründe, die Informationen weiterhin auf Papier unter die Mitglieder zu bringen: „15 unserer Mitglieder haben keinen Internetzugang und damit auch keine E-Mail, über die sie die Infos erhalten könnten“, erzählt er. „Sie möchten wir weiterhin mit Informationen beliefern.“

Persönlicher Kontakt durch „Immer watt“

Ebenso bekommen einige wenige die „Immer watt“ per Post, der Großteil jedoch wird persönlich beliefert. BDN-Ortsvereinsmitglied Hans Jacob Nissen fährt mit seinem E-Bike zu etwa 60 Mitgliedern und wirft sie dort in den Briefkasten – oder übergibt sie persönlich. „Und dabei kommt er mit den Leuten ins Gespräch. Es ist der persönliche Kontakt , der für uns eine große Rolle spielt“, erklärt Mammen. Bei den etwa 170 Kilometern, die Nissen auf seiner Tour rund um Rothenkrug zurücklegt, um die Mitglieder mit dem Blatt zu versorgen, wird zudem noch Geld gespart, denn es fallen keine Portokosten an – und die seien nicht unerheblich.

Auf Sicht ein Auslaufmodell

In den kommenden Jahren werde es die „Immer watt“ weiterhin geben. „Mindestens zwei, drei Jahre werden wir die ,Immer watt‘ noch drucken“, so der Rothenkruger Vorsitzende, der jedoch bekennt, dass die Papierversion auf Sicht „ein Auslaufmodell“ sei. Die digitale Lösung wird immer mehr in den Fokus rücken.