Kommunalpolitik
„Schräge Wohnungen“: Das hat es damit auf sich
„Schräge Wohnungen“: Das hat es damit auf sich
„Schräge Wohnungen“: Das hat es damit auf sich
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Bald bietet die Kommune Apenrade direkt an der Apenrader Nicolaikirche sechs Wohnungen für stark sozial benachteiligte Menschen an. Der Standort ist mit Bedacht gewählt.
Das rote Backsteingebäude am Kirkepladsen 3, direkt gegenüber der Nicolaikirche, wird bisher von der Kommune an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger vermietet. Das wird sich jetzt ändern, denn der kommunale Ökonomieausschuss hat bei seiner jüngsten Sitzung entschieden, dass dort zukünftig sozial stark benachteiligte Menschen ein Zuhause finden sollen.
Über sechs Wohnungen verfügt das Haus, das seit Jahren im Besitz der Kommune ist. Die zentrale Lage war für den Sozial- und Seniorenausschuss ein wichtiger Aspekt für den Entschluss.
Günstigste Lösung
Am 11. April hatte der Ausschuss zuletzt getagt, um sogenannte schräge Wohnungen für eine bestimmte Zielgruppe zu finden. Zuvor waren verschiedene Lösungen überlegt worden, darunter Wohnungen an der Rugkobbel. Die Entscheidung fiel jedoch auf den Kirchenplatz. Die Kosten für Umbauten seien dort die geringsten, so die Begründung des Ausschusses.
Die Zielgruppe sind Menschen, die längere Zeit drogenabhängig und meist auch obdachlos waren. Sie bringen oft auch psychische und soziale Herausforderungen mit. Diese Personen stehen meist unter der Obhut der Kommunalverwaltung.
Schräge Wohnungen sind als Übergangslösung gedacht, bis diese Personen ein „neues“ Leben aufgebaut haben und ohne Unterstützung leben können. Der Zeitraum, in dem diese Menschen dort wohnen, ist nicht befristet.
Belästigungen nicht erwartet
Ob diese Menschen ein Ärgernis für Nachbarn und Stadtgäste sein könnten? Der Ausschuss hat sich in anderen Städten mit ähnlichen Konzepten umgeschaut. Dort hat man durchweg gute Erfahrungen mit zentral gelegenen Wohnungen für sozial benachteiligte Menschen gemacht, heißt es im Bericht des Ausschusses. Die Erfahrungen zeigen, dass Bürgerinnen und Bürger, die in schräge Wohnungen gezogen sind, vorwiegend sehr zurückgezogen leben.
Die Kommune Horsens, bei der der Sozial- und Seniorenausschuss sich Anregungen für das Projekt geholt hatte, hat gute Erfahrung mit schiefen Wohnungen gemacht, auch wenn diese zentral gelegen sind.
Direkte persönliche Betreuung
Ein sogenannter sozialer Hausmeister (vizevært), der von der Kommune bestimmt wird, hilft den Menschen in den schiefen Wohnungen bei der Resozialisierung. Er dient als Kontaktperson zwischen den Bewohnenden und der Kommune sowie dem nahen Wohnumfeld.
Die Wohnungen am Kirkeplads 3 sind im Mai vom Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume in die Hände des Sozial- und Seniorenausschuss übergeben worden.
Das Gebäude ist im Besitz der Kommune und diente schon früher als Wohnraum für bedürftige Menschen. 50.000 Kronen im Jahr sind als Aufwand für die Kommune veranschlagt.
Am Dienstag, 27. Juni, um 13 Uhr werden die schrägen Wohnungen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der „Blauen Oase“ (Blå Oase) eingeweiht. Zur Feier lädt die Kommune zu einem Eis ein.