Deutsche Minderheit

Strengere Richtlinien erschweren den Vereinen die Arbeit

Strengere Richtlinien erschweren den Vereinen die Arbeit

Strengere Richtlinien erschweren den Vereinen die Arbeit

Apenrade/Aabenraa
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Hans Christian Bock schilderte in seinem Jahresbericht die Schwierigkeiten der kleineren Vereine. Foto: Karin Riggelsen

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Das Vermögen des Apenrader Bürgervereins „schwankt im Sturm“ – eine Umschichtung soll nun Stabilität bringen.

Es gibt große Vereine; es gibt kleinere Vereine. Der Apenrader Bürgerverein zählt mit seinen rund 100 Mitgliedern wohl eher zur letzteren Kategorie. Dennoch müssen auch diese kleineren Vereine, die im Zuge der verschärften Gesetze zu Datenschutz und Geldwäsche auferlegten strengeren Richtlinien einhalten. Die Umstellung von NemID auf MitID sei schon rein technisch eine Herausforderung gewesen, stellte der Bürgervereinsvorsitzende Hans Christian Bock kürzlich auf der Generalversammlung im „Haus Nordschleswig“ fest.

Im Zuge der Umstellung musste sich der Verein um einen Eintrag ins dänische Unternehmensregister (Det Centrale Virksomhedsregister, CVR) bemühen. Ein Vereinskonto muss auf eine CVR-Nummer registriert werden, um künftig Geldwäschern und Betrügern die „Arbeit“ zu erschweren.
 

Wahlen

Die Vorstandsmitglieder Anja Eggert, Olaf Mohrdieck und Peter Iver Johannsen wurden allesamt per Akklamation wiedergewählt. Der Vorstand des Apenrader Bürgervereins wird durch Hans Christian Bock und Knut Erichsen komplettiert. Auch die beiden Vereinsrevisoren Ilse Friis und Stefan Sass wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Finanzielle Herausforderungen

Über die rein verwaltungstechnischen Hürden hinaus hat der Verein auch einige finanzielle Herausforderungen. „Unser Vermögen schwankt weiter im Sturm“, formulierte es Bock. Kaum hatten sich die Aktien und Wertpapiere von der Finanzkrise 2008 erholt, kam die Coronakrise, die allerdings wegen der verschiedenen Hilfspakete nicht ganz so eine heftige Auswirkung auf die Börsenkurse hatte wie befürchtet. Welche Auswirkungen der Ukraine-Konflikt noch für die Wirtschaft haben wird, sei noch gar nicht abzuschätzen, so der Vorsitzende.

Mehr Stabilität erhofft sich der Vorstand durch die Umschichtung seiner Wertpapiere, die Anfang Januar dieses Jahres vollzogen wurde. Ob diese Disposition richtig war, wird sich frühestens aus dem Kassenbericht dieses Jahres zeigen.

Bea Paulsen verdiente sich im vergangenen Jahr mit einem kritischen, aber gleichermaßen frechen und witzigen Kunstprojekt den erstmalig ausgelobten Kunstpreis am DGN und nun kam auch ein kleines Stipendium vom Bürgerverein in ihre Reisekasse. Foto: Nele Dauelsberg

Finanzielle Unterstützung

Trotz des schwankenden Vermögens hat der Bürgerverein auch in den vergangenen zwölf Monaten Vereine und Einzelpersonen finanziell unter die Arme greifen können. Bock erwähnte in diesem Zusammenhang den Apenrader Mittwochstreff, den Rothenkruger Donnerstagsclub sowie den Seniorenclub des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN).

Seit einigen Jahren wird auch ein Abiturient des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) in Apenrade, der sich auf dem Gebiet der deutschen Sprache besonders hervorgetan hat, mit einem Stipendium unterstützt.

In diesem Jahr ging der Preis an Bea Paulsen. „Sie hat in der Abi-Prüfung das Fach Deutsch mit 14 Punkten abgeschlossen und damit fast das Maximum herausgeholt“, so der Bürgervereinsvorsitzende. Darüber hinaus hat sie sich in ihrer Schulzeit als gute Klassenkameradin erwiesen, in Gruppenarbeiten jeden unterstützt und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern geholfen. Sie mache mit ihrer erfrischenden Art die deutsche Sprache und Kultur auch im Ausland sichtbar, zitiert Hans Christian Bock die Begründung aus dem DGN.

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
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