Volksbrauch

„Vorbilder für Frieden und Verbundenheit“

„Vorbilder für Frieden und Verbundenheit“

„Vorbilder für Frieden und Verbundenheit“

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen hielt bei der Sonnenwendfeier der Rudervereine die Ansprache. Foto: Paul Sehstedt

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Bürgermeister Jan Riber Jakobsen hob in seiner Rede bei der Sonnenwendfeier von ARV und Aabenraa Roklub die positiven Seiten der Nordschleswiger hervor.

„Wir sind Nordschleswiger und können stolz darauf sein“, leitete Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Kons.) seine Rede zum Johannisfeuer der beiden Rudervereine in Apenrade ein. Seit vielen Jahren schon laden der Apenrader Ruderverein (ARV) und ihre dänischen Nachbarn von „Aabenraa Roklub“ gemeinsam zur Sonnenwendfeier ein. 

„Wir haben viele gute Gründe: Unsere eigene Sprache mit vielen unterschiedlichen Dialekten, und die schafft eine starke Identität. Obwohl sich unsere Mundart sowohl gesprochen als auch schriftlich über Jahre hinweg auf dem Rückzug befindet, hat das 100. Jubiläum des Zusammenschlusses die Neugierde wieder erweckt, neue wie längst vergessene Worte zu benutzen, ohne dass eine Untertitelung nötig ist.“

Das Johannisfeuer des Apenrader Rudervereins ARV 2022. Foto: Paul Sehstedt

Kein Hinterland

„Nordschleswig stand im Mittelpunkt und nicht nur die Geschichte und Kultur, sondern auch die Nordschleswiger und die Sprache, die glücklicherweise am Leben erhalten wird“, fuhr das Stadtoberhaupt fort. „Viel zu lange haben andere auf unsere Kosten die Feder geführt und mit negativen Überschriften den Eindruck geschürt, Nordschleswig sei ein Hinterland. Dies ist jedoch völlig falsch“, unterstrich Jan Riber Jakobsen.

Vorbildfunktion

„Die historische Wahrheit ist ganz anders: Wir Nordschleswiger tragen eine positive, demokratische Gesinnung in uns. Unsere Geschichte hat dazu beigetragen, dass wir uns zu Brückenbauern entwickelt haben und ein Vorbild für Frieden und Verbundenheit sind. Daraus ist eine Freiwilligenkultur entstanden, in der die Gemeinsamkeit zur besten Medizin für die Gesellschaft heranwächst“, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt.

Einige Gäste verfolgten die Sonnenwendfeier vom Boot aus. Foto: Gerhard Mammen

Dank der Gemeinschaft

Er dankte zudem allen denjenigen, die sich ehrenamtlich einsetzen – auch in Rudervereinen. „Ohne die Freiwilligen könnten wir keine großen Aufgaben wie zum Beispiel den Besuch der Tour de France auf einer 31 Kilometer langen Strecke durch die Kommune stemmen. Auch die heutige Veranstaltung wird von Freiwilligen getragen und dafür soll die Gemeinschaft euch danken“, fand er.

Gemütlicher Ausklang

Rund 150 Menschen hatten sich bei den Ruderklubs am Strandvej versammelt, um das einst heidnische Fest der Sonnenwende zu begehen. Der „politisch unkorrekte“, weil mit einer Hexenpuppe gekrönte Scheiterhaufen wurde entzündet und traditionelle dänische Volkslieder rundeten den offiziellen Teil des Abends ab, der mit Klönschnack, Grillwürsten und kühlen Getränken an beiden Ruderhäusern ausklang.

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