Infotour

Informationen zum Hafen aus erster Hand

Informationen zum Hafen aus erster Hand

Informationen zum Hafen aus erster Hand

Apenrade/Aabenraa
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SP-Abgeordneter Erwin Andresen (mit dem Rücken zur Kamera) begrüßte die Teilnehmer der zweiten Auflage der besonderen Hafenrundfahrt. Foto: Gwyn Nissen

Auch die zweite Auflage von „Hafen & Hotdog“ der Schleswigschen Partei Apenrade war voll ausgebucht.

„Wir waren zwar schon bei der ersten Hafentour der SP dabei, aber die Chance, das neue Jebsen-Gebäude am Sydhavn besichtigen zu können, wollten wir nicht verstreichen lassen“, sagen Jutta und Asmus Jepsen, Stübbek-Feld. Und so saßen die Eheleute wie bei der ersten Infotour im vergangenen Jahr in dem von der Schleswigschen Partei Apenrade gebuchten Bus, um sich aus erster Hand sowohl über den Apenrader Stadthafen als auch über den Industriehafen am ehemaligen Enstedtwerk informieren zu lassen. Das Angebot der Schleswigschen Partei (SP) Apenrade war auch bei seiner zweiten Auflage komplett ausgebucht. Besonders erfreulich ist für die Veranstalter, dass alle Wählergenerationen vertreten waren.

Jahresumschlag von rund 1,6 Millionen Tonnen

Die Informationen aus erster Hand zum Hafen lieferten Hafendirektor Henrik Thykjær – auf hervorragendem Deutsch – und der Vorsitzende des Hafenausschusses, SP-Stadtratsabgeordneter Erwin Andresen. Mit einem jährlichen Umschlag von rund 1,6 Millionen Tonnen Güter zählt der Apenrader Hafen für dänische Verhältnisse zu den mittelgroßen Häfen. Wegen seiner Tiefe und der großen Abstellflächen haben sowohl Stadt- als auch Industriehafen enorme Standortvorteile gegenüber der Konkurrenz.

Die Tour begann in dem Neubau des Unternehmens „Stenbjerg Ejendomme A/S“ von Hans Michael Jebsen am Sydhavn.  Hier wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 nicht nur die Jebsensche Häuserverwaltung einziehen. Auch der Rohstoffkonzern wird seine in die Jahre gekommene rote Baracke am Nyhavn durch angemessenere Geschäftsräume am Sydhavn ersetzen.

Fertigstellung verzögert sich

Wie Michael Gubi vom Architekturbüro „Oesten Ingeniører og Arkitekter Aps” betont, habe man zum jetzigen Zeitpunkt bereits fast alle Quadratmeter vermietet. Das Bauprojekt hinke ein wenig hinter dem Zeitplan hinterher, bekannte der Architekt, was er aber nicht als weiter dramatisch ansah.

Laut Plan hätte das Gebäude, das später den Namen „Stenbjerg-Huset“ tragen wird, im Februar des kommenden Jahres bezugsfertig sein sollen. Es wird wahrscheinlich März oder gar April werden, je nachdem, wie sich das Winterwetter gestaltet, so Gubi.

Auf solchen Rüttelplatten wird das geschredderte Material voneinander getrennt. Foto: Paul Sehstedt

Besichtigung der Kabelgranulieranlage

Auf dem Gelände des Apenrader Industriehafens bestand zudem die einzigartige Möglichkeit, die im November vergangenen Jahres in Betrieb genommene Kabelgranulieranlage des Recyclingunternehmens Rimeco zu besichtigen. Hier werden Elektrokabel zu millimetergroßen Teilen geschreddert und in verschiedene Fraktionen geteilt.

Besonders interessant für das Recyclingunternehmen ist natürlich das enthaltene Kupfer, das für gutes Geld verkauft werden kann. Allerdings finden auch die Plastikschnipsel ihre Abnehmer. Sie werden zum Beispiel in der Asphaltindustrie verwendet oder werden zu Fallmatten auf Spielplätzen weiterverarbeitet.

Bent Hausted (in gelber Arbeitsjacke) führte die Gäste über die Anlage. Foto: Paul Sehstedt

Es wird nicht nur eigener Kabelschrott aufbereitet

Bent Hausted, kaufmännischer Leiter des Unternehmens, führte die Gäste durch die Anlage und beantwortete bereitwillig die vielen Fragen der interessierten Besucher.

Im vergangenen Jahr hat Rimeco seine Kabelabfälle noch zum Recyceln nach China verschifft. Wegen der enormen Mengen Kabelschrott, die besonders beim Abbruch des ehemaligen Enstedtwerks anfielen und noch anfallen, hat das Recyclingunternehmen kurz nachgerechnet und festgestellt, dass es sich lohnen könnte, eine eigene Kabelgranulieranlage anzuschaffen. Inzwischen werden nicht nur eigene Abfälle aufbereitet.

Die kühnsten Berechnungen der Firmenleitung haben sich nämlich bewahrheitet: Das Recycling von Kabelschrott ist ein lohnendes Gewerbe. Wie Hausted betonte, sei es die erste und einzige Granulieranlage Dänemarks und die einzige nördlich der Elbe. Die notwendigen Hallen hat das Unternehmen übrigens beim Apenrader Hafen angemietet.

Die Teilnehmer der Infotour bombardierten die verschiedenen Referenten des Abends mit Fragen. Foto: Paul Sehstedt

Hotdogs zum Abschluss

Abgeschlossen wurde der informative Abend mit einem Hotdog im „Havnegrill“ von Walther Jürgensen. Die Zeiten der atmosphärischen Imbissbude sind indes gezählt. Im Zuge des Jebsen-Neubaus am Hafen muss der Wursttempel am Sydhavn weichen.  Allerdings wird demnächst wenige Meter vom jetzigen Standort entfernt ein neuer Hafenimbiss entstehen. Das Fundament ist bereits gegossen.

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