Umstrittener Beschluss

Jollenhafen Loddenhoi: Entscheidung ist gefallen

Jollenhafen Loddenhoi: Entscheidung ist gefallen

Jollenhafen Loddenhoi: Entscheidung ist gefallen

Apenrade/Aabenraa
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Mit diesem Plakat protestierten Bürger gegen die Entscheidung im Stadtrat. Foto: Jan Peters

Nach über einstündiger erneuter Diskussion stimmten die Politiker im Apenrader Stadtrat über das seit Jahren umstrittene Projekt ab. Die Frage, ob die Entscheidung der demokratischen Idee entspreche, wurde von einem Stadtrats infrage gestellt.

Nach über einer Stunde Diskussion stellte Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) fest, dass es keine neuen Beiträge zum Thema Jollenhafen bei Loddenhoi/Loddenhøj mehr gebe und der Stadtrat nun zur Abstimmung bereit sein sollte. Eine Mehrheit im Apenrader Stadtrat stimmte dann für die Änderung des Flächennutzungsplans. Aus Protest legten Bürger ein Plakat in die Mitte des Stadtratsaales, um ihren Missmut zu äußern. Darauf ist zu lesen „Alt det I ødelægger“.

Das umstrittene Projekt ist seit 2014 Thema in der Kommune und bei den Politikern. 

Damals hatte ein Verein um die Zulassung gebeten, am Loddenhoier Strand einen kleinen Jollenhafen und einen Steg anlegen zu dürfen. Das Küstendirektorat hatte die Zulassung gegeben. Gegen das Vorhaben hat sich jedoch eine große Bürgerfront gebildet, die einen Verein gegründet hat, um die Umsetzung des Plans zu verhindern. 

Die Diskussionen setzten sich fort und bei der Kommune wurden von den Bürgern Eingaben für und gegen das Hafenprojekt gemacht.

Bewusst hatte Andresen darum gebeten, den Punkt 172 der Tagesordnung bei der mittwöchlichen Stadtratsitzung, der eigentlich erst später bearbeitet werden sollte, als ersten Punkt zu behandeln. Dann entfaltete sich erneut eine Diskussion zu dem Thema, bei der die Politiker der einzelnen Parteien leidenschaftlich argumentierten. 

Demokratische Entscheidung?

Der Sozialdemokrat Erik Uldall Hansen stellte schließlich die Frage, ob die Entscheidung, die offensichtlich für die Flächenplannutzung ausfallen werde, auch demokratisch sei, denn „viele Bürger haben sich geäußert und sich gegen das Vorhaben ausgesprochen. Wenn wir hier gegen sie stimmen, ist das nach meiner Auffassung nicht demokratisch“, meint er.

Da war Venstre-Mann Philip Tietje jedoch anderer Meinung: „Wir sind von Bürgern demokratisch gewählte Vertreter, und wenn etwas demokratisch ist, dann ist es eine Entscheidung, die wir hier im Plenum mehrheitlich treffen.“

Zum Abschluss, kurz vor der Abstimmung, meldete sich der Sozialdemokrat Poul Kylling Petersen zu Wort und warnte mit den Worten: „Dieser Fall, da bin ich sicher, wird hier nicht zum letzten Mal auf der Tagesordnung stehen. Es ist doch nicht zu übersehen, welchen großen Widerstand es aus der Bevölkerung gegen dieses Projekt gibt und mit wieviel Unsicherheit die Entscheidung verbunden ist. Es ist eine schlechte Sache.“

Die Entscheidung wurde schließlich um kurz nach 18 Uhr getroffen. 

Gegen den Plan stimmten die Sozialdemokraten, die Einheitsliste sowie die Sozialistische Volkspartei. Dafür stimmten Venstre, Dänische Volkspartei sowie Schleswigsche Partei.

Apenrader Stadtrat (Archivbild) Foto: Jan Peters
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