Jollenhafen

Kühler Champagner nach heißer Schlacht

Kühler Champagner nach heißer Schlacht

Kühler Champagner nach heißer Schlacht

Paul Sehstedt
Loddenhoi/Loddenhøj
Zuletzt aktualisiert um:
Süd- und Ostmole sind bereits fertiggestellt. Die Baumaschinen der Firma Arkil werden über GPS gesteuert, um so die vom Landvermesser errechneten Positionen einhalten zu können. Foto: Paul Sehstedt

Die Jollengilde Loddenhoi geht nicht von Verstößen gegen die erteilte Baugenehmigung oder die Umweltbelastungsanalyse aus. Der umstrittene Hafen wird noch im Sommer eingeweiht.

Nach acht anstrengenden Jahr steht das Projekt Jollenhafen vor seiner Vollendung. Trotz massiver Proteste der Gegner, die die Natur am Strand von Loddenhoi vor einer Bootsanlage schützen wollen, erteilten die zuständigen Behörden sowie politische Gremien die nötigen Baugenehmigungen, während verschiedene Klageinstanzen die Klagen der Gegner abschmetterten.
„Das waren acht anstrengende Jahre“, lautet die Bilanz des Vorsitzenden Carsten Lau Kjærgård und er fährt fort: „In den Sommerferien werden wir den Jollenhafen einweihen können und dann werden die Champagnerkorken knallen!“

Die Rückendeckung schrumpfte

Rückblickend berichtet Kjærgård, dass der Stadtrat zu Beginn unter einer sozialdemokratischen Bürgermeisterin voll hinter dem Vorhaben stand. Nach der bürgerlichen Übernahme des Bürgermeisterstuhles schrumpfte die Mehrheit auf die Schleswigsche Partei (SP), Venstre (V) und Dänische Volkspartei (DF) zusammen, die schließlich die kommunalpolitischen Weichen stellten und das Projekt absegneten.

„Wir halten uns an die genehmigten Pläne“, unterstreicht Carsten Lau Kjærgård, Vorsitzender der Jollengilde Loddenhoi. Foto: Paul Sehstedt

„Der Nordschleswiger“: Der Widerstand der Gegner des Vereins „Loddenhøj Bevar NaturStranden“ war anhaltend und ist noch nicht verstummt!
„Ich verstehe diese Menschen nicht“, sagt Kjærgård. „Wir sind durch alle Instanzen gegangen. Wir haben alle Auflagen erfüllt und haben eine Stadtratsmehrheit hinter unserem Projekt. Irgendwann müssen die Gegner doch einsehen, dass sie die Schlacht verloren haben und weiterer Widerstand nur noch symbolisch sein kann“, fügt der hauptberufliche Rechtsanwalt hinzu.

„Der Nordschleswiger“: Von den Widersachern wird behauptet, der alte Bootssteg sei rechtswidrig von der Jollengilde entfernt worden.
„Für den alten Anleger lag laut Kommune Apenrade keine Genehmigung vor. Die Kommune wollte keine Ausgaben für den Abbruch tätigen“, erläutert der Vorsitzende. „Wir haben ein 30-jähriges Nutzungsrecht für die Strandparzelle und daraus leiten wir ab, dass wir auch den Holzsteg entfernen dürfen. Im Übrigen liegen die Teile außerhalb der Baustelle am Strand.“

Der von der Jollengilde Loddenhoi abgebaute alte Bootssteg liegt unweit der Neuanlage am Strand. Foto: Paul Sehstedt

„Der Nordschleswiger“: Gegen die Jollengilde ist bei der Küstenverwaltung eine Anzeige eingereicht worden, weil sich die Bauausführung nicht an die Grundlagen der Genehmigungen hält.
„Von der Küstenverwaltung haben wir nicht gehört, dass wir uns nicht an die Auflagen halten“, verteidigt Carsten Lau Kjærgård die laufenden Bauarbeiten. „Die Firma Arkil hat vom Landvermesser die GPS-Daten erhalten und danach werden die Maschinen gesteuert. Da kann nichts schiefgehen.“

„Der Nordschleswiger“: In seiner Klage behauptet der Verein, dass die Ostmole statt der genehmigten 50 Meter jetzt 60 Meter vor der Strandkante liegt?
„Das kommt ganz darauf an, wie die Messepunkte definiert werden“, erklärt Kjærgård. „Dadurch können natürlich Unterschiede entstehen. Hinzu kommt, dass in der Bauphase Fahrwege für die Maschinen angelegt werden, die aber beim Fortschreiten der Arbeiten wieder zurückgebaut werden, damit wir bei der Fertigstellung eine Übereinstimmung mit den Plänen erreichen.“

„Der Nordschleswiger“: Du bist also nicht beunruhigt?
„Nein, ganz und gar nicht“, lautet die Antwort. „Wer durch das Nadelöhr Küstenverwaltung durchgekommen ist, kann sich darauf verlassen, dass alles korrekt gelaufen ist.“

Mehr lesen