Bebauungsplanänderung
Pläne für Photovoltaikfeld in Kassö
Pläne für Photovoltaikfeld in Kassö
Pläne für Photovoltaikfeld in Kassö
Noch zu unausgegoren: Der Wachstumsausschuss für Land und Stadt hat den Antrag auf Bebauungsplanänderung von der Tagesordnung genommen.
Die Energiegesellschaft European Energy A/S möchte in unmittelbarer Nähe des künftigen Datenzentrums von Apple in Kassö eine gigantische Photovoltaik-Freiflächenanlage schaffen. Entsprechende Pläne gibt es schon. Eigentlich hätte der Wachstumsausschuss für Land und Stadt schon auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche auch eine Art gemeindeweite Voranhörung in die Wege leiten wollen. Der Punkt wurde dann doch noch kurzfristig von der Tagesordnung genommen. „Es gab da einige ungeklärte Fragen bezüglich der nötigen Flächenaufkäufe“, begründet der Ausschussvorsitzende Philip Tietje (Venstre) den Schritt.
European Energy mit Sitz in Søborg entwickelt und betreibt Photovoltaikfelder und Windkraftanlagen in ganz Europa sowie in Brasilien. Da Apple angekündigt hat, seinen hohen Energiebedarf ausschließlich aus „grünen Quellen“ beziehen zu wollen, würde eine Photovoltaik-Freiflächenanlage durchaus ins Konzept passen. Die Energiegesellschaft hat eine große sowie mehrere kleinere Flächen westlich von Jordkirch zwischen Kassö, Jolderup und Fauderup ins Auge gefasst. Das Gesamtareal beläuft sich auf 440 Hektar, wovon realistisch wohl nur 300 Hektar für die Anlage genutzt werden. Auf diesen Flächen sollen (kilo)meterweise Sonnenkollektoren aufgestellt sowie rund 100 Transformatoren und Unterständen für die Schafe, die künftig die Grünflächen zwischen den Kollektoren kurz halten sollen, gebaut werden. Die Kollektoren werden
maximal vier Meter hoch sein und sollten schon nach wenigen Jahren hinter einer dichten Hecke „verschwunden“ sein, so der Pressesprecher der Energiegesellschaft kürzlich gegenüber den Kollegen von JydskeVestkysten.
Effekt von bis zu 180 Megawatt
Die geplante Photovoltaik-Anlage soll einen Effekt von bis zu 180 Megawatt haben. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 50.000 Haushalten. Wie Pressesprecher Joachm Steestrup weiter ausführt, gibt es noch keinerlei Stromabnahmeabsprachen mit dem Apple-Konzern. „Sollten sie uns aus Kalifornien anrufen, nehmen wir selbstverständlich den Hörer ab“, formuliert es der Pressesprecher, der allerdings auch betont, dass sich das ganz Projekt noch in einem sehr frühen Stadium befindet.
Um der Energiegesellschaft allerdings die Baugenehmigung erteilen zu können, müsste nicht nur der örtlich geltende Bebauungsplan, sondern auch der übergeordnete Flächennutzungsplan geändert werden. Auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche hätte der Wachstumsausschuss eigentlich die Anbahnungsphase einleiten wollen, in der Vorschläge und Ideen der Bürger eingeholt hätten werden sollen. Dass der Punkt in der vergangenen Woche von der Tagesordnung genommen wurde, bedeutet aber nicht automatisch, dass damit auch die Pläne gestorben sind. Sobald die unausgegorenen Übernahmemodalitäten geklärt sind, könnte der Punkt wieder auf die Tagesordnung genommen werden.