Deutsch-dänisches Grenzland

Viele Impulse beim digitalen Kultur- und Netzwerktreffen

Viele Impulse beim digitalen Kultur- und Netzwerktreffen

Viele Impulse beim digitalen Kultur- und Netzwerktreffen

Apenrade/Aabenraa
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Uffe Iwersen ist beim Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) für die Organisation vieler Veranstaltungen zuständig, von denen etliche seit gut einem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. Foto: Karin Riggelsen

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Im Rahmen des Interreg-Projektes KursKultur 2.0 erhielten dänische und deutsche Beteiligte Anregungen für digitale Angebote. BDN-Kulturkonsulent Uffe Iwersen: Live-Konzerte und „physische“ Theateraufführungen sind nicht zu ersetzen.

Im Rahmen des Interregprojektes KursKultur 2.0 haben dänische und deutsche Beteiligte am Donnerstag während eines ersten digitalen Kultur- und Netzwerktreffens Erfahrungen mit alternativen Konzepten zu Veranstaltungsformen ausgetauscht, die seit der Welle von Absagen auch vieler deutsch-dänischer Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie gefragt sind. „Es gab viele wertvolle Anregungen, wie digitale Angebote technisch durchgeführt werden können, welche finanziellen Mittel erforderlich sind“, berichtet der Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Uffe Iwersen, der an der Veranstaltung digital teilgenommen hat. Hauptreferentin war Karen Qvist Røsted aus Aarhus, die Einblick in ihre Arbeit mit digitalen Konzepten in Jugend-, Kultur-, Musik- und Kunstprojekten gab.

Übersetzung ins Deutsche und Dänische

Alle Referate wurden ins Deutsche oder Dänische übersetzt. Nach Referaten über neue digitale Räume und Möglichkeiten als Ersatz für die aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen nicht mehr möglichen Live-Veranstaltungen wurden Arbeitsgruppen gebildet. „Ich war an einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Elisa Prieser von der Flensburger Theaterschule beteiligt“, so Iwersen. „Nach Streichung ihrer Aufführungen im Saal hat die Theaterschule teilweise Online-Aufführungen durchgeführt“, so der BDN-Mitarbeiter, der unter anderem für das Theaterabo des BDN des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters, Kinder- und Jugendbühnenaufführungen und Konzerte unter dem Dach der Organisationen deutschen Minderheit zuständig ist.

Im September fesselte die Theatertruppe Sonni Maier aus Witten/Ruhr das junge Publikum in Tingleff. Wenige Wochen später gab es nur noch Absagen von Live-Aufführungen aufgrund einer neuen Corona-Welle. Foto: Karin Riggelsen

 

„Einiges hatte man schon mal gehört“, so Iwersen, der hinzufügt: „Man kann die Frage stellen, wo Digitales Sinn macht. Doch es steht auch fest, dass Live-Musik oder Live-Vorstellungen im Theater durch nichts zu ersetzen sind.  Das gelte besonders auch für Aufführungen in Kindergärten und Schulen.

 

Das Erlebnis einer Live-Aufführung, auf dem Foto ein Blick ins Publikum während der Aufführung von „Zaun im Kopf" des Theaters Sonni Maier am 9. September 2020, ist nicht durch digitale Übertragungen zu ersetzen. Foto: Karin Riggelsen

 

Er bedauert, dass traditionelle Auftritte wie der Theatertruppe „Agora“ aus St. Vith in Ostbelgien abgesagt werden mussten. Im September 2020 konnte vor der großen Absagewelle noch die Aufführung des Stücks „Zaun im Kopf“ des Theaters Sonni Maier aus Witten/Ruhr in der Nachschule Deutschen Tingleff über die Bühne gehen. Auf diesem Gebiet hofft Uffe Iwersen, dass in den kommenden Monaten wieder etwas bewegt werden kann.

Vorbereitungen für BDN-Theater-Abo

Er berichtet auch, dass Vorbereitungen laufen, damit Anfang 2022 wieder ein BDN-Theaterabo, wenn auch in verkürzter Ausgabe, angeboten werden kann.  Stattfinden sollen auch Konzerte im Rahmen des Festivals „Folk Baltica“. Seiner Meinung nach werden sicher digitale Aufführungsformen auch nach dem Abklingen der Pandemie noch eine Rolle spielen, dabei könnten Vorhaben beispielsweise verschiedener Minderheiten in Europa infrage kommen. Aber auch dabei sollte das persönliche Miteinander nicht zu kurz kommen. Im Rahmen des Interreg-Projektes KursKultur 2.0 können noch bis zum 21. Juni oder 21. September Fördermittel beantragt werden. Infos gibt es unter www.kulturfokus.de 

 

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