Geschichte

„DR2“: Dokumentarfilm über dänische SS-Soldaten

„DR2“: Dokumentarfilm über dänische SS-Soldaten

„DR2“: Dokumentarfilm über dänische SS-Soldaten

Kopenhagen/Fröslee/Frøslev
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In der Ausstellung zur Geschichte des während der Besetzungszeit 1944 auf Betreiben der deutschen Behörden errichteten Gefangenenlagers Fröslee (Frøslev) wird auch das Thema dänische Kriegsfreiwillige und Freiwillige aus der deutschen Minderheit in Nordschleswig dargestellt, die teilweise als SS-Soldaten während des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz gekommen sind. Foto: Volker Heesch

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In der Serie „Hitlers danske Soldater – den fortrængte sandhed“ von „Danmarks Radio" untersucht am Mittwoch, 18. Mai, 22 Uhr, der Ex-Polizist Martin Qvist Magnussen gemeinsam mit dem Historiker Dennis Larsen die Rolle dänischer Freiwilliger bei Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs.

Im Rahmen der TV-Serie von „DR2“ des dänischen Senders „Danmarks Radio“ über dänische Soldaten im Dienste Hitlerdeutschlands, „Hitlers danske Soldater – den fortrængte sandhed“, wird am Mittwoch, 18. Mai, 22 Uhr, eine erste Folge über die Rolle dänischer SS-Freiwilliger bei Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs ausgestrahlt.

Früherer Polizist hat recherchiert

Der frühere dänische Polizist Martin Qvist Jørgensen hat zusammen mit dem Historiker Dennis Larsen Archivmaterial aus dem In- und Ausland ausgewertet. Auf der Grundlage des Materials habe Qvist Jørgensen bei mehr als 300 namentlich bekannten Dänen deren Anwesenheit an Tatorten nachweisen können, an denen Massenhinrichtungen von Juden während des Zweiten Weltkriegs stattgefunden haben. Das berichtet Danmarks Radio in einer Pressemitteilung zu den drei Sendungen, die mit dem Auftakt am 18. Mai, am 25. Mai und dem 1. Juni ausgestrahlt werden.

Auch in Mediathek „DRTV“

Ab 18. Mai können die Sendungen auch aus der Mediathek von „DRTV“  angeschaut werden. Es heißt in der Pressemitteilung, eine Person, die Qvist Jørgensen vorstellt, sei noch am Leben und deren Rolle im Zweiten Weltkrieg werde von der dänischen Polizei untersucht. „Danmarks Radio“ betont, dass der Autor der Sendung unabhängig von der Polizei auf der Jagd nach Antworten gewesen sei, ob dänische SS-Soldaten ihre Rolle bei Kriegsverbrechen verschwiegen hätten. In den Filmen wirken Angehörige ehemaliger dänischer SS-Soldaten mit, die nach eigenen Angaben wissen möchten, was deren Väter möglicherweise während des Krieges angerichtet haben.

Dänische Justiz untätig?

Als Schauplätze der Dokumentation werden eine SS-Kaserne in Graz und ein dazugehöriges Barackenlager in Feldbach in Österreich genannt. Auch wird darauf hingewiesen, dass es Verbindungen dänischer SS-Soldaten der Division Viking zu Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Schytomyr gebe. 30 namentlich bekannte Dänen seien im KZ Sachsenhausen bei Berlin im Einsatz gewesen, als dort auch ein 101-jähriger deutscher Ex-KZ-Wächter tätig war, der derzeit in Deutschland angeklagt ist, an 3.518 Morden beteiligt gewesen zu sein. Thema im Programm ist die Frage, warum niemand in Dänemark schon früher untersucht habe, ob ehemalige dänische SS-Freiwillige an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sind.

In Deutschland habe die Justiz noch in jüngster Zeit neue Verfahren eingeleitet. In Dänemark habe es bei dem Thema vor allem Verschweigen und Verdrängen gegeben, so „Danmarks Radio“.    

 

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