Schengen

Dänemark verlängert erneut die Grenzkontrollen

Dänemark verlängert erneut die Grenzkontrollen

Dänemark verlängert erneut die Grenzkontrollen

Kopenhagen/Nordschleswig
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Dänemark kontrolliert seit über acht Jahren an der Grenze zu Deutschland. Foto: Karin Riggelsen

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Justizminister Peter Hummelgaard hat der EU-Kommission mitgeteilt, dass Dänemark die offiziell temporären Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze um weitere sechs Monate verlängern wird.

Die dänische Regierung verlängert die Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze bis zum 12. April 2025. Das hat Justizminister Peter Hummelgaard (Soz.) am Freitag der EU-Kommission mitgeteilt. 

Damit müssen Grenzpendlerinnen und -pendler in Nord- und Südschleswig sowie  andere Reisende für mindestens fünf weitere Monate mit Kontrollen in beiden Richtungen rechnen. Die deutsche Bundesregierung hat nämlich ab dem 16. September für einen Zeitraum von sechs Monaten ebenfalls Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze eingeführt.

„Wir müssen die Sicherheit der dänischen Bevölkerung schützen. Die Terrorbedrohung gegenüber Dänemark ist ernst, und vor diesem Hintergrund ist es die Einschätzung der Regierung, dass es notwendig ist, die temporären Grenzkontrollen gen Deutschland aufrechtzuerhalten“, sagt Hummelgaard laut einer Pressemitteilung. 

Deutsche und schwedische Kontrollen

Der Justizminister betont auch die Tatsache, dass die Bundesrepublik im September Kontrolle an alle Grenzen eingeführt hat. Auch Schweden hat vor wenigen Tagen die Kontrollen an der Grenze zu Dänemark verlängert.

„Das zeugt für mich davon, dass wir uns in Europa in einer ernsten Lage befinden, in der wir überlegen müssen, wem wir unsere Grenzen öffnen. Gleichzeitig ist es wichtig, den Grenzeinsatz so sinnvoll und mit so geringer Beeinträchtigung wie möglich für die gemeinen Bürgerinnen und Bürger im Grenzland zu planen“, so Hummelgaard. 

Dänische Kontrollen seit 2016

Dänemark hat die temporären Grenzkontrollen 2016 als Reaktion auf die syrische Flüchtlingskrise eingeführt. Laut dem Schengener Abkommen dürfen Kontrollen an den EU-Binnengrenzen für maximal sechs Monate eingeführt werden. Wechselnde Regierungen haben sie jedoch seit 2016 mit unterschiedlichen Begründungen laufend verlängert.

Im April 2023 beschloss die SVM-Regierung jedoch, die Kontrollen auf Stichproben umzustellen, sodass nicht mehr permanent Polizeipersonal an den drei großen Übergängen sowie dem Bahnübergang in Pattburg (Padborg) präsent ist. Stattdessen setzt die Polizei unter anderem Nummernschildscanner ein. 

Der Artikel wurde zuletzt um 12.55 Uhr aktualisiert.

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