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Erleichterung für Reisende: Grenzkontrollen zukünftig in den Zügen

Erleichterung für Reisende: Grenzkontrollen zukünftig in den Zügen

Grenzkontrollen zukünftig in den Zügen

Kopenhagen/Berlin
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Die dänische Polizei kann ab Sonnabend in Flensburg zusteigen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Die dänische Grenzpolizei kann zukünftig bereits in Deutschland in den Zug einsteigen. Das Gleiche gilt andersherum für die Beamtinnen und Beamten aus Deutschland. Die beiden Staaten haben eine neue Absprache zur Polizeizusammenarbeit unterzeichnet.

Ein wartender Zug in Pattburg (Padborg) während die dänische Polizei die Pässe kontrolliert: Damit soll zukünftig Schluss sein.

Eine neue Absprache ermöglicht es den dänischen Beamtinnen und Beamten, bereits in Flensburg (Flensborg) oder Schleswig (Slesvig) zuzusteigen. Somit können sie die Kontrollen im fahrenden Zug durchführen. Das erspart den Reisenden Zeit und Verspätungen.

Entsprechend gilt für die deutschen Beamtinnen und Beamten, dass sie zukünftig in Dänemark zusteigen können. Das erspart ihnen auch, dass sie sich im EC-Zug nach Hamburg auf offener Strecke in den Zug schwingen müssen.

Justizminister freut sich über schnellere Kontrollen

Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard (Soz.) und die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) haben am Donnerstag eine Vereinbarung unterzeichnet, die dies ermöglicht. Das Abkommen tritt am Sonnabend in Kraft. 

„Mit der neuen Absprache können die vielen Pendelnden, die mit dem Zug die Grenze queren, um zu arbeiten, in die Schule zu gehen oder um die Familie zu besuchen, sich auf kürzere Wartezeiten freuen. Darüber bin ich froh“, so Hummelgaard laut einer Pressemitteilung. 

Auch der sozialdemokratische Folketingsabgeordnete Jesper Petersen aus Nordschleswig freut sich über die Vereinbarung.

„Es ist ausgesprochen positiv, dass Dänemark und Deutschland eine Absprache unterzeichnet haben, sodass die Grenzkontrollen für die Zugreisenden  effizienter werden“, sagt er dem „Nordschleswiger“.

„Zum Glück sind wir so gut mit unseren Nachbarn befreundet, dass wir verabreden können, dass die Polizei der anderen Seite die Grenze kreuzen und diskret in den Zug einsteigen kann, um im eigenen Land die Arbeit aufzunehmen“, so Petersen weiter.

Deutschland hat am 16. September dieses Jahres Kontrollen an sämtlichen Grenzen und damit auch gen Dänemark eingeführt. Die Bundesinnenministerin sieht das Abkommen mit Dänemark als eine Verstärkung der polizeilichen Zusammenarbeit.

„Wir ermöglichen effektive Kontrollen von Personen im Bahnverkehr – und sorgen gleichzeitig dafür, dass es so wenig wie möglich Beeinträchtigungen für Reisende gibt“, so Faeser laut einer Pressemitteilung. 

„Beide Länder möchten die Grenzkontrollen. Aber für den gemeinsamen Alltag im Grenzland ist es ein Vorteil, dass wir verabreden können, sie so geschmeidig wie möglich zu gestalten“, sagt Jesper Petersen. 

Der Artikel ist um 16.55 Uhr um die Zitate von Jesper Petersen ergänzt worden.

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